Die Freiheit der Wissenschaft ist in Gefahr, nicht zuletzt durch Populismus und Fake-News. Doch am Beispiel Wikipedia zeigt sich, dass Freiheit und Anonymität nicht gleichbedeutend mit Gleichheit sind: Männercliquen vertreiben hier systematisch Autorinnen.
Außerdem: Wie halten wir’s mit dem Dirndl und wie steht’s mit dem Stolz ArbeiterIn zu sein? Plus: Roboter!
Inhalt
Der Druck kommt von vielen Seiten
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat eine Kampagne für die Freiheit der Wissenschaft gestartet. Anlass ist die Gefährdung der Wissenschaft durch Expertenskepsis, Populismus und Autokraten in fremden Ländern. Als Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit wird aber auch deren Einschränkung durch ökonomische Fehlanreize genannt. Der Druck, kurzfristig verwertbare Ergebnisse zu liefern, grenze wichtige Forschungsthemen aus, schreibt Thomas Thiel in der FAZ.
Wiki und die „starken“ Männer
Bei allen Diskussionen über die „Freiheit des Internets“ dürfen wir nicht vergessen, dass Freiheit und Anonymität nicht gleichbedeutend mit Gleichheit sind. Das sieht man grad ganz schön am Beispiel Wikipedia, wo männliche Trolle seit Wochen eine Liste weiblicher SF-Autorinnen torpedieren. „Die Männercliquen unter den Wikipedianern vergraulen nicht nur die Frauen, sondern auch moderate, vernünftig agierende Kollegen. Relevanzfetischisten und Pedanten verschrecken engagierte BeitragsautorInnen mit endlosen Diskussionen und einer zermürbenden Penetranz. Auf Vice berichteten kürzlich erst Frauen, wie Männer ihre Arbeit auf Wikipedia sabotieren.“ Markus Mäurer fasst die Situation für Tor-Online zusammen.
Befreit das Dirndl!
Wie ist das nun mit der österreichischen Tracht? Haben die Nazis sie erfunden oder nur instrumentalisiert? Und ist es gefährlich dass sich halb Österreich mit Begeisterung in Dirndl und Lederne wirft, oder befreit es die Tracht sogar wenn es das Dirndl beim Hofer gibt? Diese Fragen werden ganz nebenbei in einem Portrait der umtriebigen Volkskundlerin Elsbeth Wallnöfer von Florian Gasser in der Zeit abgehandelt.
Vom Stolz, ArbeiterIn zu sein
Max Lercher, ehemals SPÖ-Bundesgeschäftsführer, forderte zuletzt eine „ArbeiterInnen-Quote“ für die SPÖ. Aber was bedeutet es heutzutage überhaupt ArbeiterIn zu sein, und gibt es noch Menschen, die darauf stolz sind? Robert Mueller-Stahl und Robert Pausch machen sich in der Zeit Gedanken über eine,, aus ihrer Sicht, geschichtsvergessene Debatte.
Do all Androids Dream of Killing Us in Our Sleep?
Warum die meisten Spiele/Filme/Serien über Roboter recht wenig mit AI und Robotik, aber sehr viel mit der Kulturgeschichte der Sklaverei und des Klassenkampfs zu tun haben, hat Eugen Pfister in einem kurzen Essay für die Reihe Horror-Game-Politics zusammengefasst.
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