Wochenende heißt Links der Woche lesen! Diesmal gehts um Mindestsicherung, ORFxit von Facebook, Max Lercher, Heroinen der Wissenschaft. Bonus: Auch uns hat die „Rammstein-Diskussion“ erwischt.
Inhalt
Österreich ohne Mindestsicherung
Mindestsicherung gut erklärt: was ist jetzt und was ändert sich durch schwarz/türkis-blau: Hier zum Nachlesen!
ORFxit und warum er eine schlechte Idee wa
Der Exit des ORFs von Facebook, samt umfangreicher Erklärung, warum er erfolgt ist, hat für Aufsehen gesorgt. Doch ist der Rückzug von orf.at ein schlechter PR-Stunt. Denn eigentlich sollte der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Netz präsenter sein, findet Leonhard Dobusch in der Presse: Hier zum Nachlesen!
Rote Trauer um Max Lercher
Die Ära Max Lerchers als Bundesgeschäftsführer der SPÖ ist vorbei. Doch die rote Basis trauert ihm nach, glaubt zumindest Katharina Mittelstaedt im Standard: Hier zum Nachlesen!
Wer sich dafür interessiert was wie Sektion 8 vom Abgang von Max gehalten hat, der folgt diesem Link!
Hauptsache, den anderen gehts noch schlechter
Die Parolen von FPÖ und ÖVP sprechen niedrige Instinkte an: Den anderen soll es endlich schlechter gehen, den anderen will man es zeigen, die anderen sollen spuren. Warum man in diesem Zusammenhang am Balkan von der Kuh des Nachbarn spricht, weiß Olivera Stajić im Standard: Hier zum Nachlesen!
Kennt ihr schon Hypatía?
Frauen haben schon seit Jahrhunderten Wissenschaft betrieben und große Entdeckungen gemacht. Und ebenso lange werden sie von der (Wissenschafts-)Geschichte großteils ignoriert und kleingeredet. Die NZZ lässt sie in einer Serie fiktiver Interviews zu Wort kommen: Hier zum Nachlesen!
Rammstein, Holocaust, Geld
Wer fleißig auf Social Media unterwegs ist, der ist in den letzten Tagen vermutlich auch über die Debatte über das neue Rammstein-Video gestoßen, auch wir als Sektion 8 haben uns darüber unterhalten:
Ein 30 sekündiger Clip von Rammsteins neuem Video “Deutschland“ hat diese Woche empört. Manchmal lohnt aber ein zweiter Blick. Hier eine Analyse des Videos.
Elena Witzeck sieht in der FAZ eine „kalkulierte Aufruhr“ um eine „stellenweise peinliche Jungsphantasie“, deren Zielpublikum gar nicht in Deutschland zu finden sei, sondern das „alte, ferne, düstere“ Deutschlandbild internationaler Fans: Hier zum Nachlesen!
Arno Frank sieht im Spiegel eine „Falle“ in der Diskussion über die KZ-Szene, und sieht den eigentlichen Clou in der Besetzung der Germania mit der schwarzen Schauspielerin Ruby Commey. Er findet „So eindeutig wie hier haben sich Rammstein bisher noch nie vom Nationalismus distanziert.“ Hier zum Nachlesen!
Jens Balzer sieht in der Zeit in dem Video vor Allem eine Allegorie zu unterdrückter männlicher Sexualität. Generationen von Nationalisten begehren Germania, „doch sind die deutschen Männer dafür sexuell zu verklemmt. Sie haben zu viel Angst vor der Frau, die ihnen mal gewalttätig und gebieterisch, mal unschuldig und unberührbar entgegentritt. Darum müssen sie ihre Energien und ihre Roheit, ihre Libido und ihre Kraft aufeinander richten im endlosen Kampf Mann gegen Mann“. Er folgert daher „Diese sonderbare Mischung aus erotischer Aggressivität und Verklemmtheit, aus männlicher Tatkraft und masochistischer Opferpose, aus Brutalität und Weinerlichkeit, die das Schaffen der Band seit jeher prägte, wurde wohl noch nie so konzise formuliert wie in diesem Film. Es handelt sich mithin um große Kunst.“ Hier zum Nachlesen!
Max Lercher ist das geglückte Beispiel eines völlig unspektakulären Intellektuellen, der an sich selber zeigt, was SPÖ ist: ein politisches Erfolgsmodell, welches alle intelligenten Menschen von unten nach oben, in die Tiefe und in die Breite der Gesellschaft führen kann. Sich so auszudrücken, daß man am Land wie in der Stadt angenommen wird, zeichnet Max Lercher aus. Besonders am Land, wo ein Maurer zum Akademiker wird, weiß man damit: einer von uns hat es geschafft, der Weg ist für alle gangbar. Es waren gescheite Interviews, die ich gehört/gelesen habe, beeindruckend in ihrer Unbestechlichkeit: wer mit Max Lercher zu tun hat, braucht nur den Handschlag und sein Wort.Als Kind vom Land hat er hier einen Bonus, der derzeit sichtbar fehlt und an dem die Partei nicht vorbeikommt, wenn sie am Land ankommen will.