Die neue SPÖ-Parteimanagerin Barbara Novak wärmt die Debatte um ein Kopftuchverbot im Bildungssektor erneut auf. Weil das einer Wiener SPÖ nicht gut zu Gesicht steht, ein offener Brief von Sektion 8-Mitglied Laura Fuchs-Eisner*
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Archive | Bildungspolitik
Retro-Orientierung der neuen Bundesregierung: Gut abzulesen im Kapitel „Familie & Jugend“
Von Norbert Neuwirth*
Erwartungsgemäß wird im Regierungsprogramm der neuen Bundesregierung wieder ein konservatives Familienbild bedient. Die schon immer von christlich-sozialen Parteien suggerierte Definitionshoheit über den Begriff „Familie“ erfährt hier eine Wiederbelebung. Bei den geplanten Maßnahmen fehlen – mit einer Ausnahme – weitgehend eigene programmatische Ansätze. Wenig bekannt ist, dass – neben Familien in niedrigeren Einkommenssegmenten – Mehrkindfamilien vom geplanten Familienbonus weniger profitieren könnten als Einkindfamilien. Öffentlich gepoolte Familien, Bildungs- und Sozialleistungen könnten zudem wieder verstärkt von Familien getragen werden müssen.
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VIE-BXL (15): Mehr Chancen für Lernende und Lehrende durch Erasmus+ in ganz Europa
VIE-BXL ist eine Serie von Beiträgen am Blog 8 im Vorfeld der Europawahl 2014.
Erasmus+ ist das neue EU-Förderprogramm für die Bereiche Bildung, Ausbildung, Jugend und nun auch Sport. Es vereint die sieben bereits bestehenden Programme und soll vor allem deren Nutzbarkeit vereinfachen: 14,7 Milliarden Euro wurden in diesem neuen integrierten Programm zusammengefasst um die Bildungssysteme zu stärken und mehr Möglichkeiten für Berufsbildung und höhere Bildung zu schaffen. Außerdem sollen strategische Partnerschaften und Mobilität zwischen den Sektoren für Qualitätsverbesserungen sorgen.
Wenn ich gefragt werde was der Unterschied zwischen dem früheren Erasmus-Programm und dem neuen Erasmus+ ist, fällt es nicht unbedingt leicht eine einfache aber zugleich vollständige Erklärung zu finden: Erasmus+ umfasst alle früheren EU-Bildungs-, Ausbildungs- und Jugendprogramme, wie Comenius, Erasmus, Erasmus Mundus, Leonardo da Vinci, Grundtvig und Youth in Action. Hier hat das Europäische Parlament den Kampf um den Erhalt der gut genutzten und bekannten Unterprogramme gewonnen – wir wollen, dass die aktuellen Strukturen niederschwellig bleiben aber es leichter wird, sie zu nutzen.
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Das neue Dienstrecht der LehrerInnen und die Mär vom Untergang des bildungspolitischen Abendlandes
Das neue Dienstrecht für LehrerInnen bedeutet in erster Linie eine markante Besserstellung für den Pflichtschulbereich. Überdies lassen sich auf dieser Basis künftige strukturelle Vereinheitlichungen im Bildungsbereich besser umsetzen. Insgesamt trägt das neue Dienstrecht eindeutig sozialdemokratische Handschrift.
von Lisa Schindler
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Wieso Pragmatiker/innen bei den ÖH-Wahlen rot wählen sollten
Aus eigener Erfahrung als Studierendenvertreter erinnere ich mich, dass die mit Abstand größte Studierendengruppe die Pragmatiker/innen sind. Diese Gruppe weiß viel weniger gut über die ÖH Bescheid als die stärker politisierten Studierenden. Mit diesem Text möchte ich darstellen weshalb der rote VSStÖ auch für Pragmatiker/innen die beste Wahl ist.
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Nicht wir, sondern das Schulsystem hat versagt
Warum Sitzenbleiben nicht nur wirtschaftlich sondern vor allem pädagogisch mehr als sinnfrei purchase levitra without a prescription ist.
Eleonora Kleibel*Grundsätzlich sollte es der Anspruch der Schule sein, Schüler_innen bestmöglich zu fördern und individuell auf jede_n Schüler_in
einzugehen. Momentan konzentriert sich das Schulsystem aber vor allem auf die Schwächen von Schüler_innen. Das wird nicht nur, aber vor allem bei dem veralteten Konzept des “Sitzenbleibens“ offensichtlich. Klassenwiederholungen kosten laut Arbeiter_innenkammer (AK) jährlich 888 Millionen Euro. Den Hauptteil der Kosten müssen mit 580 Mio. Euro die Familien selbst tragen.
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Uni-Besetzungen: Die Europakarte
Unsere Unis auf einer größeren Karte anzeigen
Tom Schaffer hat auf seinem Blog begonnen, die europäische Dimension der aktuellen Universitätsprotestbewegung mit Hilfe von Google-Maps zu dokumentieren. (via)
Legende:
Rot: Besetzt
Gelb: Geräumt
Grün: Freigegeben
Blau: Andere Proteste
Bei unklarer Informationslage ist in der Beschreibung ein Fragezeichen.
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10 Thesen für eine bessere Lehre
Vorbemerkungen: In den letzten Tagen ist Unipolitik wieder in aller Blogs. Völlig zurecht hat Niki Kowall an dieser Stelle kritisiert („Augenmerk auf die Lehre„), dass sich die Diskussion in der höheren Bildungspolitik nur um die „big picture“ Themen Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren dreht, nicht aber um die Qualität der Lehre. Er hat dabei den Ball aufgenommen, den Jakob Huber in seinem Beitrag „Sanftheit oder Fairness? Bessere Unis!“ gespielt hat. Während Niki vor allem den Status Quo kritisiert, habe ich aufbauend und ergänzend, 10 Thesen zur Verbesserung der derzeitigen Situation geschrieben. Es ist das Ergebniss von sechs Jahren Unierfahrung in Österreich und einem Jahr als Teaching Assistant in den USA.
Es sind bewusst kleine, unaufwändige und wenig kostspielige Veränderungen, die meine Studienerfahrung an der Uni Wien wesentlich besser gemacht hätten. Es sind keine großen, systemüberwindenden Würfe. Das könnte auch zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung führen: Wenige davon sind per top-down Verordnung zu erreichen; die Thesen sind kulturverändernd, plädieren für eine Änderung des Lehrverhaltens jedes/r einzelnen ProfessorIn.
Die Liste ist weder vollständig noch geordnet und aus Perspektive eines Geisteswissenschaftlers geschrieben, was dennoch nicht zu allzu vielen „bei uns ist das aber ganz anders“-Reaktionen führen sollte.
1. Referatsflut eindämmen
Es kursieren zwei Argumente für die Methode „Studierendenreferate in Seminaren“. Erstens ist ein großer Teil von akademischer Arbeit die Präsentation von Ergebnissen, was während des Studiums geübt werden soll; zweitens besteht die romantische Vorstellung, Studierende würden Teilbereiche eines Themas bearbeiten und präsentieren. Die Realität sieht anders aus. Referate blockieren echtes Lernen und echte Diskussionen. Studierende lernen nichts, wenn sie Referate von KollegInnen anhören. Referate sind durchschnittlich schlecht gehalten (Wie können sie auch gut sein, wenn Studierende nie Rückmeldung darauf bekommen) und basieren nicht auf vorangegangenem Forschen. Will man in Seminaren wissenschaftliche Konferenzen simulieren (das scheint zumindest in der CTL Veranstaltung vom 17. April 2009 Mainstream zu sein, es stellt sich die Frage, ob Seminare, wenn schon Simulation, dann jene eines ForscherInnenteams sein sollte), so müssten Studierende zuerst eine Arbeit schreiben und erst dann ihre Ergebnisse präsentieren. Stattdessen halten Studierende Referate die zwar informieren, aber dadurch das Thema nicht aus einer wissenschaftlichen Perspektive vorstellen (Wie können sie auch, wenn sie noch nicht begonnen haben das Thema wissenschaftlich zu bearbeiten). Continue Reading →
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Augenmerk auf die Lehre
Zwei Aspekte stehen im Vordergrund der durch die Uni-Besetzungen losgetretenen Debatte: Die Finanzierung der Hochschulen sowie der Kampf gegen Zugangsbeschränkungen. Völlig unterbelichtet wird eine Diskussion über die Qualität der Lehre. Jakob Huber hat eine diesbezügliche Diskussion in seinem Beitrag „Sanftheit oder Fairness? Bessere Unis!“ begonnen, das Thema möchte ich nun an Hand meiner persönlichen Studienerfahrungen aufgreifen.
Wenn man der Auffassung ist, dass weder punktuelle Tests noch die Maturanoten eines irrwitzigen Schulsystems über die Zukunftschancen eines jungen Menschen entscheiden sollten, kann man nur gegen universitäre Zugangsbeschränkungen sein. Wenn man der Auffassung ist, dass Kinder aus sozial oder geographisch benachteiligten Regionen, deren Eltern noch nie eine Uni von innen gesehen haben ermutigt werden sollten den Sprung auf die Uni zu wagen, kann man nicht für Studiengebühren sein. Wenn man der Auffassung ist, dass sie bestmögliche Bildung für alle ein sinnvolleres und gerechteres Konzept ist als ein System privater Eliteunis und wenn man möchte dass sich universitäre Bildung sich nicht nur an Hand ökonomischer Verwertungskriterien orientiert, muss man für eine ordentliche öffentliche Finanzierung der Universitäten eintreten. In einer rechtsliberal dominierten Meinungsöffentlichkeit, ist es notwendig für alle diese Forderungen zu kämpfen. Für den Studienalltag der Studierenden stehen aber oft andere Fragen im Vordergrund, als jene organisatorischen Rahmenbedingungen, die beim Sprung auf die Uni ausschlaggebend waren.
Der folgende Text ist ein Plädoyer dafür den Fokus nicht nur auf die Organisation, sondern auch auf die Qualität der Universität zu lenken. Dabei gehe ich von meinen persönlichen Erfahrungen mit Volkswirtschaft an der WU und Geschichte an der Uni Wien aus und konzentriere mich auf die Sozial- und Geisteswissenschaften. Bei den anderen Studienrichtungen kenne ich mich nicht aus. Jakob Huber hat einige konkrete Ideen für Innovationen im Bereich der Lehre gebracht, so schlägt er etwa ein Grundstudium der Sozial- und Geisteswissenschaften und plädiert für mehr Elemente des Selbststudiums mittels neuer Medien. An diese Ausweitung der Diskussion auf die Lehre möchte ich anschließen. Da ich derzeit in Argentinien lebe und mit vielen Studierenden der Sozial- und Geisteswissenschaften diskutiere, werden die Argumente – dort wo es Sinn macht – im Vergleich mit der Situation in Buenos Aires herausgearbeitet. Continue Reading →
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Sanfte Lenkung oder Fairness? (Forts.)
Nachdem Nikolaus Kowall in diesem Blog „Für eine sanfte Lenkung an der Uni“ eingetreten ist und VSStÖ-Bundesvorsitzende Sophie Wollner mit einer Replik unter dem Titel „Fairness statt ‚Sanftheit‘“ gekontert hat, versucht sich nun der Linzer SPÖ-Bildungsvorsitzende Jakob Huber auf seinem Blog an einer Art Synthese. Titel: Sanfte Lenkung oder Fairness? Bessere Unis!