Alexandria Ocasio-Cortez und Donkey Kong, Simon Hix und die Sozialdemokratie, Linke und Social Media, die FPÖ und Etikettenschwindel, Orban und die Spermien. In den aktuellen Links der Woche kommt zusammen, was zusammen gehört.
Inhalt
PODCAST: Simon Hix about the The Rise and Fall of Social Democracy
Die Sozialwissenschafterin Sarah de Lange von der Universität Amsterdam spricht in der ersten Ausgabe ihres Podcasts „Sarah de Lange zoekt Sociaal-Democraten“ („[…] sucht Sozialdemokraten“) mit dem britischen Politikwissenschafter Simon Hix. Er hat sich empirisch mit dem Aufstieg und Fall der Sozialdemokratie in den letzten 100 Jahren(!) auseinandergesetzt.
Zum Podcast (auf Englisch)
Anmerkung: Die Website und die Anmoderation sind auf Holländisch, das Gespräch selbst ist aber auf Englisch
One Year in Washington
Alexandria Ocasio-Cortez (AOC) ist ohne Zweifel ein Phänomen. Doch was genau macht ihre Andersartigkeit aus? Das Portrait von David Freedlander im Intelligencer wirft eigentlich noch eine viel größere Frage auf: Hat linker Idealismus heutzutage eine Chance, bzw. ist er gar die Lösung gegen den Rechtspopulismus, oder braucht es den guten alten Pragmatismus, um die Kräfteverhältnisse in die progressive Richtung zu drehen? Der Artikel beantwortet die Frage nicht eindeutig, doch zeigt er, dass sich durch AOCs Idealismus Räume aufgetan haben, an die vor 2 Jahren noch niemand geglaubt hatte.
Linke Influencer gesucht
Von der Popularität von AOC sind linke Parteien (nicht nur) in Deutschland derzeit noch entfernt. Doch der Erfolg des Youtubers Rezo, der rechte Theorien „debunked“ („War Hitler Sozialist?“, „Does the West hate itself?“, „Were the Crusaders Defensive?“, aber auch sein wohl bekanntestes Video „Die Zerstörung der CDU„), ruft nun auch die Parteien auf den Plan. Die der Partei Die Linke nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung plant nun einen Workshop für Linke Influencerinnen und Influencer.
Jan Petter beschreibt für bento, welche Akteure es in der linken Youtube-Szene bereits gibt, und wie mögliche Erfolgsrezepte aussehen können (Spoiler-Alert: AOC kommt nochmal vor, und zwar in Verbindung mit dem Nintendo-Klassiker Donkey Kong…).
Nichts als ein blauer Etikettenschwindel
Er war als Befreiungsschlag gedacht, als Ausweg in Zeiten, in denen sich die Öffentlichkeit empört über NS verherrlichenden Liederbücher in Burschenschaften zeigte: Der FPÖ-„Historikerbericht“ war bereits letzte Woche Thema in den Links der Woche. Doch Armin Wolf scheint nicht der einzige gewesen zu sein, der sich durch hunderte Seiten FPÖ-Geschwurbel gekämpft hat: Der renommierte Historiker Oliver Rathkolb zerlegt im Falter das entstandene Produkt als das, was es ist: ein Etikettenschwindel.
Orbán wirft die Babymaschine an
Schwanger werden, Kinder kriegen. Das klingt für viele (noch-nicht Eltern) nach heiler Welt. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sich das Thema Schwanger-Werden sowohl als emotionales als auch als politisches Minenfeld, insbesondere wenn der „natürliche“ Weg der Empfängnis nicht klappt. Sei es, weil gesundheitliche Gründe dagegen sprechen, sei es, weil die werdenden Eltern dasselbe Geschlecht haben. In diesen Fällen hat der Staat plötzlich ein grobes Wörtchen im Privaten mitzureden, denn künstliche Befruchtungen sind teuer, und sie stehen nicht allen Befruchtungs-Willigen offen. Wie schnell das Ganze zum ideologischen Schlachtfeld wird, sieht man gerade in Ungarn: Viktor Orban finanziert Frauen nun eine künstliche Befruchtung – vorausgesetzt es sind Inländerinnen, und sie leben in einer heterosexuellen Beziehung. So will er beitragen, dass mehr christliche ungarische Kinder gezeugt werden, berichtet Karoline Krause im Kurier.
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