Links der Woche – KW 35&36

Hier gibt es mehrere Ausreden: Viel zu tun. Klausur, nach Erklärungen fragen, ein Paper schreiben. Kürbissuppe kochen. Dabei war der Links der Woche Sonntag so schön! Gemütlich auf der Couch liegen, spannende Links lesen, sie liebevoll zu so etwas wie einem Weiterbildungs-Potpourri zusammenzustellen und dann jedem  „Neulich im FAZ-Feulletion …“ mit einem nonchalanten „kenn ich schon“ zu antworten. (Also nicht dass das im echten Leben schon einmal vorgekommen wäre, aber Vorbereitung ist alles!)

Nur Geduld, das kommt wieder. Also nach dem Urlaub. Das einstweilen letzte Mal im Wochen-Doppelpack: Fantastische Links für euch!

Inhalt

Inland

Gebrauchsanweisung zum dichten Stadtleben

In diesem Bericht aus den Baukulturgesprächen in Alpach wird eine Studie zum Thema Baudichte und Urbanität vorgestellt. Spannendes Ergebnis: Mehr Dichte bedeutet eine höhere Lebensqualität. Architekt und Studienautor Dietmar Eberle findet daher die Bebauungsdichte der Seestadt Aspern deutlich zu niedrig.

Quelle: derstandard.at

„Das ist ein verfehltes Menschenbild“

So klar werden die unterschiedlichen ideologischen Zugänge zur gesundheitlichen Prävention selten ausgesprochen: der Obmann der SVA und der GD der NÖGKK im Streitgespräch.

Quelle: derstandard.at

Bildung

Inklusion hat mich gerettet

In der FAZ berichtet eine Asperger-Autistin darüber, wie inklusive Prinzipien an einer integrativen Gesamtschule sie gerettet haben. Ein toller Text, der Mut macht.

Quelle: faz.de

Universities at risk of dumbing down into secondary schools

Wenn studentische „Customer Satisfaction“ alles ist, bleibt von Hochschulen nicht viel übrig: Der Artikel beschreibt das damit verbundene Risiko.

Quelle: theconversation.com

Staat und Wirtschaft

Der Wirtschaftsminister plant Milliardengeschenk für Versicherungen und Banken

Der von Sigmar Gabriel in Deutschland vorgeschlagene Infrastrukturfondsist vor allem eines: ein weiteres Milliardengeschenk für Versicherungen und Banken.

Quelle: blogs.zeit.de/herdentrieb

Was der Staat kann

Man sieht es in Österreich zum Beispiel beim staatlichen Hörfunk: FM4 und Ö1 bringen mitunter die besten und kreativsten Formate hervor. Dieser Artikel beschreibt andere Gelegenheiten, bei denen man den Staat als Innovator beobachten kann. „Wir brauchen einen zielgerichtet handelnden, aktiven, unternehmerischen Staat, der in der Lage ist, Risiken einzugehen und ein hochgradig vernetztes System von Akteuren zu schaffen, das aus dem privaten Sektor das herausholt, was mittel- und langfristig für das Allgemeinwohl das Beste ist.“

Quelle: monde-diplomatique.de

Merkel versus Draghi

Fabian Lindner am Herdentrieb-Blog über das fatale Festhalten von Angela Merkel an der Austeritätspolitik in Europa.

Quelle: blogs.zeit.de/herdentrieb

The Expanding World of Poverty Capitalism

Wenn öffentliche Dienstleistungen ausgegliedert werden, dann hat das meist zur Folge, dass die Leistungsbezieher_innen dafür bezahlen müssen. Dies macht das zum guten Geschäft, was eigentlich ursprünglich mit guten Gründen vom Staat kostenfrei bzw mit geringen Kostenbeiträgen angeboten wurde.

Quelle: nytimes.com

Warum heute keine Revolution möglich ist

„Wer heute scheitert, beschuldigt sich selbst und schämt sich. Man problematisiert sich selbst statt der Gesellschaft“ – Kulturwissenschaftler und Philosoph Byung-Chul Han schreibt in der Süddetuschen dabei unter anderem über die „Sharing“-Ökonomie.

Quelle: sueddeutsche.de

Internet

Im Blog wird’s diskutiert

In Deutschland sind Blogs mittlerweile auch im Gewerkschaftsalltag angekommen und werden zunehmend wichtiger in Arbeitskämpfen. Unternehmern hätten bisweilen sogar mehr Angst vor Blogs als vor Streiks, dann wer sich skandalös verhalte, scheue schließlich nichts so sehr wie die Öffentlichkeit.

Quelle: verdi.de

“Ich habe Geld sehr lange unterschätzt”

“Konstanz wird allgemein unterschätzt,” meint Deutschlands bekanntester Blogger Sascha Lobo in einem sehr lesenswerten Interview.

Quelle: t3n.de

Feminist Frequency

Auf ihrem medienkritischen Blog geht Anita Sarkeesian dem Thema Sexismus in Videospielen nach. Frauen werden fast ausschließlich als übersexualisierte, nicht spielbare Charaktere dargestellt, Gewaltanwendung an ihnen hat keine negativen Konsequenzen, vielmehr wird der Spieler teils sogar dafür belohnt. Ein besonders drastisches Beispiel für die Objektifizierung von Frauen in Videospielen zeigt die Werbung für das Spiel Hitman: es zeigt die erotisch aufbereitete Leiche einer Frau in lasziver Kleidung, darüber steht: beautifully executed- die sexualisierte Darstellung von Frauen geht sozusagen über ihren Tod hinaus.

This is why you shouldn’t click on the naked photos of Jennifer Lawrence

Die Neuigkeit hat sich rasant über sämtliche Medienkanäle verbreitet: die privaten Konten von vielen weiblichen Celebrities wurden gehackt, dabei wurde eine ganze Reihe von privaten Fotos gestohlen und der Öffentlichkeit zugespielt. Hier erklärt Clementine Ford, warum es sich dabei um keinen Skandal handelt, an dem beide involvierten Parteien mitschuld sind und warum sich jeder, der/die sich diese privaten Bilder ansieht, der Mittäterschaft schuldig macht. Die Objektifizierung und Degradierung der Opfer wird durch scheinbare Komplimente über die der Öffentlichkeit preisgegebenen Körper sogar noch verstärkt.

Quelle: dailylife.com.au

International

„Es geht um das Überleben unseres Planeten“

Der Menschenrechtsexperte Manfed Nowak über die Folgen der Kriegsführung mit Drohnen.

Quelle: format.at

Perdue Says Its Hatching Chicks Are Off Antibiotics

Weil mit TIPP/TAFTA die amerikanische Hühnerfleischproduktion mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als üblich, gibt es in den Links der Woche dieses Mal einen Artikel zum Fortschritt in eben dieser: Perdue, der drittgrößte Hühnerproduzent der USA, lässt seine Küken nun ohne Antibiotika schlüpfen. Wie das geht und was das bringt, erklärt der Artikel.

Quelle: npr.org

Schwarz vor Rot

Das wird kein guter Deal für Europas SozialistInnen und SozialdemokratInnen, kommentiert Cerstin Gammelin aus Brüssel in der Süddeutschen, vor allem auf mittlere Sicht: „In knapp 2,5 Jahren fällt den Christdemokraten ein weiterer Posten praktisch in den Schoß. Dann wird Martin Schulz, sozialdemokratischer Präsident des Europäischen Parlaments, von einem christdemokratischen Kollegen abgelöst. Das heißt, 2017 liegen drei von vier europäischen Führungspositionen in den Händen der Christdemokraten und Christsozialen. Dabei nicht mitgerechnet ist das Amt des Vorsitzenden der Eurogruppe, das ab Sommer 2015 an den der schwarzen Parteienfamilie angehörenden Spanier Luis de Guindos gehen soll.“

Quelle: sueddeutsche.de

One Response to Links der Woche – KW 35&36

  1. Heinrich Elsigan 5. September 2014 at 12:40 #

    Liebe Sektion8,
    Ich möchte meine Meinung zu Artikel betreffend Sigmar Gabriel hinterlassen.
    http://blog.zeit.de/herdentrieb/2014/08/28/der-wirtschaftsminister-plant-milliardengeschenk-fuer-versicherungen-und-banken_7698

    Sigmar Gabriel ist deutscher Wirtschaftsminister und muss von Wirtschafts-Intellektuellen auf Google+ Deutschland „Politik und Gesellschaft“

    Die Idee wurde allerdings so modifiziert, dass nicht kleine Sparer, sondern Banken und Fonds davon profitieren 🙁

    Quelle: 17.8.2014 auf Google-Plus Community „Politik und Gesellschaft“
    https://plus.google.com/116883100089383980959/posts/icz95XJAkUk

    Weitere Quelle 8.6.2104: http://blog.area23.at/2014/06/asfinag-emissionen.html

    P.S.:
    Meine sekundäre Idee war, dass Infrastruktur ein eigenes Budget hat, damit und nicht mehr von Merkel und Schäuble so abhängig ist.
    [sarkasmus on]
    „Ihr müsst sparen trotz billiger Zinsen und kaputter Straßen, damit die Löhne in Deutschland ja nicht steigen“
    [sarkasmus off]

    P.P.S.: Warum ist Sonja Ablinger noch immer nicht im Nationalrat?
    Obwohl ich mit ihr ein par mal virtuell sehr heftig stritt und sie mich dann in einigen sozialen Medien blockte, bin ich wirklich sauer, dass Frau Ablinger nicht im Nationalrat sitzt. Ich denke mir, dass die Altmänner Angst vor einer starken Frau, wie Sonja Ablinger haben, weil sie selbstehrlich, differenziert, intelligent, durchsetzungsstark ist und sich im Zweifelsfalle wahrscheinlich in letzter Konsequenz eher für die Sozialdemokratie als die momentanen personellen und wahltaktischen Befindlichkeiten der Partei entscheidet.

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