Trumps Präsidentschaft könnte auch gute Seiten haben, etwa dass der Qualitätsjournalismus wieder Aufwind erhält, der europäische Rechtspopulismus entzaubert und das Ende des neoliberalen Weges eingeleitet wird. Das klingt zu gut um wahr zu sein? Lest selbst! Diesen und weitere Artikel findet ihr in unseren neuen Links der Woche. Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
US-Politik
Die New York Times fragt: was wäre wenn SoziologInnen anstatt VolkswirtInnen die amerikanische Regierung beraten würden?
Al Jazeera listet in einem Video acht von über 2000 Gesetzesentwürfen auf, die die Trump-Administration bereits dem Kongress vorlegte.
Optimistisch betrachtet hat die Trump-Präsidentschaft vielleicht auch gute Seiten: Die Online-Zeitung watson.ch listet sieben Gegenreaktionen auf Trump auf, die Hoffnung machen.
Wirtschafts- und Sozialpolitik
Ursula Huws analysiert auf transform!europe die Zukunft der Arbeit, die zu neuen Formen der Akkumulation und des Klassenkampfes führen wird.
Auf nrd.de gibt es eine Dokumentation nachzusehen, die den Selbstversuch dokumentiert für eine kleine mittelständische Produktionsfirma ein Steuerschlupfloch zu buddeln. Er zeigt nachvollziehbar, mit welcher Findigkeit sich Großunternehmen ihrer Steuerpflicht entziehen und liefert Antworten auf die Frage, warum für Große möglich ist, was den Kleinen verwehrt bleibt.
derstandard.at berichtet über eine unter Verschluss gehaltene Studie des marktliberalen Wirtschaftsforschungsinstitutes Eco Austria, die unter anderem eine Kürzung des Wochengelds für arbeitslose schwangere Mütter sowie die Abschaffung der Beihilfe zum Kinderbetreuungsgeld für einkommensschwache Eltern empfiehlt. Diese Maßnahmen sollen die entgangenen Einnahmen im Familienlastenausgleichsfonds kompensieren, die durch eine Senkung der Dienstgeberbeiträge enstehen werden. So sieht eine Vorlage für Klassenkampf von oben aus.
Gesellschaft und Medien
Der SPD-Abgeordnete Marco Bülow hat 200 politische Talkshows öffentlich-rechtlicher Medien analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die Themenauswahl leider ein absolut verzerrtes Bild der Wirklichkeit widergibt: „Wir sollten nicht in erster Linie über die Themen debattieren, die uns Menschen vorgeben, die sich besonders laut und rücksichtslos äußern. Natürlich darf man unbequeme Themen nicht ausklammern und sollte sich auch keiner Diskussion verweigern, nur weil ein Populist mit am Tisch sitzt – auch das gehört zur Meinungsfreiheit und muss eine Demokratie ertragen. Dennoch kann man in Anbetracht der Fakten ganz sicher nicht mehr von Ausgewogenheit reden.“
Der brasilianische Bierhersteller Skol distanziert sich von seinen vergangenen sexistischen Werbeplakaten und bat renommierte Illustratorinnen, diese umzugestalten. Das abolut gelungene Ergebnis kann hier bewundert werden.
Klimawandel
Was muss Österreich tun, um die Klimaziele zu erreichen? Joe Thoman hat sich das am Arbeit und Wirtschaft Blog genauer angeschaut. Die Krux liegt im Detail, aber es kann funktionieren: Energieeffizienz fördern, Netze ausbauen und den erhöhten Strombedarf nachhaltig produzieren, ohne die KonsumentInnen dafür zahlen zu lassen. Es klingt fast, als wäre es zu gut, um wahr zu sein. Aber lest selbst.
Geschichte und Gegenwart
Zum irischen St. Patrick’s Day klärt dieser Artikel über die Hintergründe der irischen Hungersnot zwischen 1845 und 1852 auf, die für den Tod einer Million Iren verantwortlich war und über eine weitere Million zur Auswanderung zwang und stellt Paralellen zur Gegenwart her.
Einst war Italien ein Labor linker Kämpfe und linker Theorie. In Zeitschriften wie „Quaderni Rossi“ und „Classe operaia“ wurde der Marxismus neu gedacht und dem Ist-Zustand der Arbeiterklasse angepasst. Davon ist heute nichts mehr übrig. Es regiert der Berlusconismus. Bei alledem ist das linke Volk Italiens nicht verschwunden, aber völlig desillusioniert, wie beim Deutschlandfunk nachzuhören ist.
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