Links der Woche – KW 51

Diese Woche in den Links der Woche: Drei kluge Artikel zum Zustand der europäischen Sozialdemokratie, was Kaputtalismus bedeutet und welchen Eindruck Christine Nöstlinger von jungen Menschen heutzutage hat. Außerdem: Der Abgang von Hans-Werner Sinn (endlich!), die hässlichen Geschäftspraktiken der Online-Essenslieferanten und der Kampf der Westsahara für Unabhängigkeit. Viel Spaß beim Lesen!

 

Inhalt

Europäische Sozialdemokratie

Soll die europäische Linke populistischer werden? Und was bedeutet das eigentlich? Ein Beitrag zu dieser Debatte im Freitag.

Ambros Waibel meint in der taz, Helmut Kohls Traum wäre wahr geworden, die Zeit der Sozialdemokratie sei zu Ende.

Die taz über den Aufstieg der populistischen rechten Parteien in Europa, und wie die Linke mit dem Einschlagen des sogenannten Dritten Wegs dazu beigetragen hat.

Ökonomie

Heiner Ganßmann in Le Monde diplomatique: „Mit schwarzer Null und Schuldenbremse entmachtet sich die Politik selbst und überantwortet uns den Marktkräften. Angesichts der Ahnungslosigkeit in wirtschaftlichen Grundfragen, wie sie die heute dominierende Politikergeneration immer wieder demonstriert, ist man fast versucht, sich darüber zu freuen. Doch leider sind die Regeln nicht interessenneutral.“

Im Jänner erscheint Robert Misiks neues Buch „Kaputtalismus. Wird der Kapitalismus sterben, und wenn ja, würde uns das glücklich machen?“. Ein erster Auszug findet sich auf Misiks Homepage.

Letzte Woche enthielten unsere Links Artikel zum steuerschonenden Modell von Facebook, diese Woche berichtet derStandard online über die Tricks, die McDonalds anwendet – Attac hat aufgedeckt, dass McDonalds über seine Filiale in Luxemburg mit Hilfe einer sogenannten Patentbox, die eigentlich ein Steueranreiz für Forschungs- und Entwicklungsausgaben sein soll, massiv Steuern minimiert.

Krautreporter recherchiert über die Geschäftspraktiken der des Berliner Unternehmens Delivery Hero, tätig im online Essensliefergeschäft (unter anderem mit Foodora, pizza.de, Lieferando) und kommt zu dem Schluss, dass die teilnehmenden Restaurants hohe Provisionen zahlen und strenge Vertragsbedingungen akzeptieren müssen – was zulasten der Restaurants und der Qualität des Essens geht.

Der Stern fordert anlässlich des Abgangs von Hans-Werner Sinn, dem „Donald Trump der Ökonomie“, der angesichts der Flüchtlingskrise die Abschaffung des deutschen Mindestlohns forderte und Griechenland zwingen wollte, zur Drachme zurückzukehren, eine Erneuerung der Volkswirtschaftslehre.

International

Die Westsahara, die von Marokko okkupierte letzte Kolonie Afrikas, gewinnt einen Rechtsstreit gegen illegale Ausbeutung ihrer Ressourcen, wie derStandard berichtet.

Auch die britische Luftwaffe bombardiert Syrien. Robert Rotifer auf fm4 mit einem Lagebericht aus London.

Gesellschaft

An der Uni Frankfurt regt sich Protest gegen den priveligierten Zugang mancher „Elite“-StudentInnen zu Veranstaltungen und Firmenevents – die Protestierenden verlangen eine finanziell unabhängige Uni und einen Praktikazugang für alle Studierende, wie die taz berichtet.

„Man kann ja überhaupt nicht von „die Kinder“ oder „die Jugendlichen“ reden. Das ist ja immer schichtspezifisch, auch wie Jugendliche betreut werden.“ Christine Nöstlinger im Interview mit der Wienerin.

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