Was außer einer katastrophalen Wahl sonst noch passiert ist.
In Großbritannien hat nebulöses Empire-Denken Historiker_innen dazu bewegt, unbewältigte Gefühle der nationalen Einzigartigkeit in politischen Aktivismus zu gießen. Unter dem Hashtag #HistoriansForBritain argumentiert deren Speerspitze David Abulafia für Neuverhandlungen von Großbritanniens EU-Mitgliedschaft: „After all, until the second half of the 20th century, Britain still ruled over vast tracts of the globe very far from Europe.“
Außerdem noch: eine schwedische Professorin für Steuerrecht erklärt die Beziehung zwischen den Schwed_innen und ihrer Steuerbehörde, wie man dortzulande das verträgliche Maß fand und weshalb die Behörde als nicht nur normativ richtig, sondern auch ganz praktisch hilfreich wahrgenommen wird. Wo dank Transparenzbestimmungen zum Glück etwas weiter geht, ist der Umfang des Gender Pay Gap in Österreich: 2011 wurden verpflichtende Einkommensberichte in Unternehmen eingeführt – dieStandard berichtet darüber, wie es Gewerkschaften gelingt, diese als Grundlagen für Verhandlungen und Nachverhandlungen von Gehältern zu nutzen.
Inhalt
Ideologie und Geschichte
Sighard Neckel über das Scheitern in der Leistungsgesellschaft: „Wettbewerbe sind Ausscheidungskämpfe und daher notwendigerweise damit verbunden, dass sie Verlierer produzieren. Besonders zahlreiche Verlierer werden erzeugt, wenn die Gewinne allein denjenigen zufallen, die sich am erfolgreichsten durchsetzen konnten, während viele vollkommen leer ausgehen. Märkte, auf denen die Gewinner alles bekommen, werden von einer Konkurrenz beherrscht, die geradezu eine große Zahl von Verlierern erzwingt. Weil in der heutigen Gesellschaft mehr und mehr allein Marktregeln regieren, werden auch Sozialschichten den Risiken von Wettbewerben ausgesetzt, die sich früher noch vergleichsweise sicher fühlen konnten. Dies ist der Grund für die stetig wachsende Zahl jener, die vom Scheitern bedroht sind oder zumindest fürchten müssen zu scheitern, wenn sie die Bewährungsproben der Märkte nicht sicher bestehen.“ Nachzulesen in der NZZ.
Historiker im Dienste nationalistischer Agenden: Wenn HistorikerInnen sich für tagespolitische Agenden einsetzen, kann das auch furchtbar in die Hose gehen. Wie gerade eben: David Abulafia argumentiert unter dem Hashtag #HistoriansForBritain für die historische Aussergewöhnlichkeit Großbritanniens die er in den Dienst für britische Neuverhandlungen mit der EU stellt. Der Rest Europas bleibt für ihn eine homogene Masse von der es sich abzugrenzen gilt. „We aim to show how the United Kingdom has developed in a distinctive way by comparison with its continental neighbours. This has resulted in the creation of a different legal system based on precedent, rather than Roman law or Napoleonic codes; the British Parliament embodies principles of political conduct that have their roots in the 13th century or earlier; ancient institutions, such as the monarchy and several universities, have survived (and evolved) with scarcely a break over many centuries. This degree of continuity is unparalleled in continental Europe.“ Eine gelungene Antwort darauf lieferten Edward Madigan und Graham Smith.
Arbeit und Verteilung
Der Internationale Gewerkschaftsbund fordert den Internationalen Währungsfonds auf, seine Hardlinerposition gegenüber den Forderungen der griechischen Regierung einzustellen und seine Angriffe auf das Arbeitsrecht einzustellen:
Ein toller Comic über Klassenunterschiede und Priviliegien auf Vagabomb!
Die Siemens-Stiftung stellt 4.800 Lehr- und Lernmaterialien in Offener Lizenz zur Verfügung und fordert, dass auch öffentlich finanzierte Lehr- und Lernunterlagen ebenso offen lizenziert zur Verfügung gestellt werden- eine Sektion-8 Forderung, die eigentlich am Landesparteitag 2013 der Wiener SPÖ einstimmig beschlossen wurde…
Das Magdas Hotel in Wien hat das Motto ‚Stay Open-Minded‘ und beschäftigt knapp zwanzig Menschen, die auf den abenteuerlichsten Fluchtrouten zu uns gekommen sind. Sogar CNN hat darüber berichtet. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, muss nicht übernachten, sondern kommt einfach zum Frühstücken vorbei.
Bankgeheimnis
Schweden hat einen völlig anderen Zugang zum Thema Transparenz und dem Zugang zu Kontodaten als Österreich. Es ist dort völlig normal zu wissen, wie viel der/die NachbarIn verdient. Weil das Finanzamt über alle wesentlichen Informationen verfügt, sind auch Steuererklärungen keine verhasste Tätigkeit, sondern werden über die beliebte Behörde erledigt. Ein Gespräch mit Eleonor Kristoffersson, Professorin für Steuerrecht, nachzulesen im Standard.
Dabei hilft Transparenz dabei, der Ungleichheit den Kampf anzusagen. Das zeigt sich in Österreich auf Basis der verpflichtenden Einkommensberichte in Unternehmen, die 2011 eingeführt wurden. Sie sind sehr effektive Grundlagen für betriebliche Verhandlungen, meint die GPA-djp. DieStandard hat darüber berichtet.
FPÖ
Ein Falter-Artikel aus dem Jahr 2011 gibt penibel Auskunft darüber, welche Personen und Netzwerke sich in der steirischen FPÖ finden.
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