Links der Woche – KW 2

Nach einem sehr ausgedehnten Sommer-, Herbst- und Winterschlaf sind sie nun zurück, die Links der Woche. Manche Artikel sind daher schon etwas älter, aber dennoch lesenswert. Einmal quer durch das Internet mit der Sektion Acht:

 

Arbeitswelt und Wirtschaftspolitik

Ausgebeutet mit System: Wiens neue Sklaven

„Mitten in der Hauptstadt blüht die organisierte Schwarzarbeit mit Osteuropäern. Während skrupellose Unternehmer profitieren, landen die Ausgebeuteten im Obdachlosenasyl.“

Quelle: diepresse.com

Die USA lernt,  Europa leidet: Haben die USA die besseren ÖkonomInnen?

Während die USA langsam, aber stetig aus der Krise wächst, stagniert die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Die Ökonomin Miriam Rehm analysiert am Arbeit&Wirtschaft Blog unterschiedliche Reaktionen der amerikanischen und europäischen Volkswirtschaftslehre auf die Krise – während in den USA ÖkonomInnen Lernfähigkeit bewiesen haben und sich auf Erkenntnisse der Wirtschaftskrise in den 1930ern beriefen, bewegen sich europäische WirtschaftswissenschafterInnen in die entgegengesetzte Richtung: „Im ganzen deutschsprachigen Raum etwa gibt es kaum mehr keynesianische ProfessorInnen an den Universitäten – nicht einmal solche, die durch die Krise bekehrt wurden.“, konstatiert die Arbeiterkammer-Expertin.

Zehn Wetten für 2014

Drei Herdentrieb-Blogger machen Wetten zur wirtschaftlichen Entwicklung 2014. Auch sie blicken ein wenig neidisch in die USA: „Unser großes Bild zeigt den Fortgang der weltwirtschaftlichen Erholung, angetrieben durch vernünftige, pragmatische keynesianische Geld- und Fiskalpolitik in den USA. Amerika, Du hast es besser!“

Quelle: Herdentrieb

Inheritance should not be an alternative to hard work

In Zeiten von geringem Wachstum steigt die Bedeutung der Erbschaften am Einkommen. Das führt wiederum zu größerer Ungleichheit. Die Conclusio von Robin Harding’s Kommentar in der Financial Times: Je geringer das Wachstum desto höher müsste die Erbschaftssteuer sein.

Quelle: ft.com

„Zurück auf den Boden des Rechts“

Laut einer Studie des deutschen Europarechts-Professors Fischer-Lescano, im Auftrag europäischer ArbeitnehmerInnenorganisationen (unter anderem AK u ÖGB), verstoßen zahlreiche von der Troika vorgegebene Sparmaßnahmen gegen geltendes Europarecht und internationale Menschenrechtsstandards. Die europäische Austeritätspolitik wäre damit juristisch angreifbar, berichtet die Frankfurter Rundschau.

Quelle: fr-online.de

International

TAFTA: Die große Unterwerfung

Das geplante Freihandelsabkommen (TAFTA) zwischen den USA und Europa klingt auf den ersten Blick nach einer harmlosen Beseitigung von Handelsbarrieren. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Barrieren aber genau jene sozialen und ökologischen Standards, mit denen der Wildwuchs völlig freier Märkte politisch reguliert werden soll. Dabei soll Konzernen ein Rechtsstatus eingeräumt werden, mit dem sie Staaten juristisch auf Augenhöhe begegnen können. TAFTA scheint ein weiterer politischer Schritt zur Selbstabschaffung demokratischer Politik zu sein.

Quelle: monde-diplomatique.de

Das neue Bundeskabinett

Wer regiert(e) Deutschland? Eine interaktive Grafik für Politik-Nerds: Alle deutschen Kabinette von Kohl IV bis Merkel II – politische Lebensläufe und Gruppiermöglichkeit nach verschiedenen soziodemographischen Merkmalen.

Quelle: zeit.de

OECD-Ländervergleich

Eine Fundgrube in Form von Grafiken aufbereiteter Daten unter anderem zu den Themen Beschäftigung, Einkommensverteilung und Besteuerung – und als besondere Draufgabe sind auch Ländervergleiche möglich.

Quelle: compareyourcountry.org

Das geistige Erbe der Zapatistas

Vor 20 Jahren begann im mexikanischen Chiapas der Aufstand der Zapatistas. Die Bewegung, in der viele den Beginn eines anti-neoliberalen Aktivismus sahen, und deren Ziele sind heute nach wie vor brandaktuell, meint der Politikwissenschaftler Ulrich Brand in einem Gastkommentar.

Quelle: wienerzeitung.at

SPD-Mann stiehlt Asyl-Hetzern von der NPD die Show

„Mit dem SPD-Abgeordneten Patrick Dahlemann sorgt derzeit ein Mitglied des Kreistages Vorpommern-Greifswald im Internet für Furore. Ein von ihm eingestelltes Video wurde bereits nach drei Tagen von mehr als 7000 Internetnutzern angeklickt.“

Quelle: nordkurier.de

Netzpolitik

„Uns bleibt nur noch sehr wenig Zeit“

„Internetaktivist Thomas Lohninger glaubt, dass die EU die Netzneutralität abschafft. Mit einer Kampagne sollen die Grundlagen des freien Netzes gerettet werden.“

Quelle: taz.de

NSA: keine Fragen erlaubt

„Eine EU-Delegation, die vergangenen Sommer in den USA europäische Sorgen über die NSA-Überwachung diskutieren sollte, durfte Geheimdienstangelegenheiten überhaupt nicht ansprechen. Das geht aus einem Ratsdokument hervor, von dem bislang nur eine zensierte Fassung öffentlich gemacht wurde, dessen unzensierte Fassung heise online aber vorliegt. […] Damit konnten die Experten das Thema, um das es bei ihrer Reise eigentlich gehen sollte überhaupt nicht zur Sprache bringen.“

Quelle: heise.de

Warum man das Silicon Valley hassen darf

„Die Kritik am Silicon Valley muss politisch sein: Wie die Internetkonzerne den Diskurs steuern und uns Enteignung und Manipulation als den Fortschritt verkaufen.“

Quelle: faz.net

Geschlechterpolitik

„Sie sind von der Verschleierung besessen“

Die muslimische Genderforscherin Zilka Spahić-Šiljak kritisiert im Interview den Versuch religiöser wie säkularer Kräfte, Frauen zu diktieren, wie sie sich kleiden sollen. Die Feministin plädiert für mehr Zusammenarbeit beider Seiten.

Quelle: diestandard.at

Kultur

Super Heroine: An Interview with Lorde

Zwei moderne Wunder-Teenager unterhalten sich: Tavi Gevinson, 17, die als 11-Jährige Modebloggerin international bekannt wurde und nun ein Online-Magazin für Teenager (Rookiemag.com) herausgibt, interviewt ihre Alterskollegin: Ella Yelich-O’Connor, die unter ihrem Künstlerinnennamen Lorde die internationalen Charts dominiert. Sie reden über Feminismus, den Umgang mit Medien, literarische Vorbilder, Stress in der Arbeit, und dass man es als Teenager eigentlich nur falsch machen kann.

Quelle: rookiemag.com

„How baby boomers screwed their kids – and created millenial impatience“

Simon Sinek: „Ambitious but easily distracted, Gen Y wants to be good but can’t stick to anything. It’s their parents‘ fault.“

Quelle: salon.com

Politik und Theorie

Rosa Luxemburg: Die Krise der Sozialdemokratie

In Ergänzung zu den Feierlichkeiten zu 125 Jahre österreichischer Sozialdemoratie empfehlt sich auch die Lektüre klassischer Texte – allen voran die sogenannte „Junius-Broschüre“ von Rosa Luxemburg mit dem Titel „Die Krise der Sozialdemokratie“. Dort ist auch der noch immer gültige Satz enthalten:“Selbstkritik, rücksichtslose, grausame, bis auf den Grund der Dinge gehende Selbstkritik ist Lebensluft und Lebenslicht der proletarischen Bewegung.“

Quelle: marxists.org

Revolutionäre Kleinarbeit

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – das wusste Otto Bauer schon 1928. „Nicht die große geologische Katastrophe hat die Welt umgebildet, nein, die kleinen Revolutionen im unmerklichen, nicht einmal mehr mit dem Mikroskop studierbaren Atom, die ändern die Welt und erzeugen die Kraft, die sich dann an einem Tag in ein er geologischen Katastrophe auslöst. Das Kleine, das Unmerkliche, das wir Kleinarbeit nennen, das ist das wahrhaft Revolutionäre. Denn, wenn die Revolution immer nur Energie auslöst, die vorher schon da war, ist es diese kleine Arbeit von Mann zu Mann, in der winzigsten Gruppe, die die Energie schafft, aus der dann die Revolution wird.“

Quelle: sozialistische-linke.de

„Gegner_innen und politische Konflikte“

Nicht nur die Sektion Acht hat sich mit Chantal Mouffe auseinandergesetzt, auch die deutsche (Netz)Feministin und Philosophin Antje Schrupp fand ihre Ansätze spannend. Am Beispiel von Schwarz-Grün in Hessen illustriert sie den Begriff der politischen Gegner_innen. Mit Mouffe klärt sie über eine weit verbreitete falsche Annahme zu politischen Konflikten auf: „Wenn nur alle genügend logisch nachdenken und das Thema wissenschaftlich erforschen, so scheinen viele zu glauben, dann kommt raus, dass jeder vernünftige Mensch zum Ergebnis xyz kommen muss. Diejenigen, die zu einem anderen Ergebnis kommen, die also eine andere Meinung vertreten als ich, haben dementsprechend noch nicht genug über das Thema nachgedacht, oder sie hängen Ideologien und Aberglauben an, die einer vernünftigen Erkenntnis im Weg stehen. Hier wird naturwissenschaftliches Denken auf die Politik übertragen, beziehungsweise wird so letztlich der politische Charakter von Konflikten geleugnet.“

Quelle: antjeschrupp.com

Herr Gusenbauer? 

… wollen Sie mit mir streiten? Michael Fleischhacker spricht mit Alfred Gusenbauer.

Quelle: datum.at

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