Links der Woche 2013 – Sonderedition zum Frauentag

Mitte Februar haben die Sektion-8-Frauen zu einer Diskussion rund um das Thema „Leistung“ aus geschlechterpolitischer Perspektive eingeladen. Ein Ergebnis daraus sind diese Themen-Links der Woche anlässlich des internationalen Frauentags, die sich mit Frauen, Arbeit und Zeit beschäftigen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, einen tollen 8. März (Veranstaltungstipps gibts zum Beispiel hier) und freuen uns natürlich über weitere Link-Tipps!

Foto via VagendaMagazine

Frauen, Arbeit und die Krise

Recovering Amidst a Gender Gap

As the economy gets back on track, women find themselves lagging behind men in the workplace. In the recovery, men are gaining four times as many jobs as women, according to the Pew Research Center. Guest host Celeste Headlee talks about the workplace gender gap with Mary Gatta of the research group Wider Opportunities for Women. She also speaks with job seeker Nkechi Feaster about what it’s like struggling to find work.
Quelle: National Public Radio (NPR)

Frauen sind die großen Verliererinnen am US-Arbeitsmarkt

Frauen haben seit dem Ende der Rezession in den USA im Juni 2009 in 454.000 Fällen ihre Stellen bei kommunalen, staatlichen oder bundesstaatlichen Arbeitgebern verloren, während zugleich lediglich 267.000 Männer betroffen waren. Der Trend zugunsten männlicher Angestellter hat sich im letzten Jahr weiter verstärkt, und zwar obgleich die USA den Stellenabbaukurs im öffentlichen Dienst insgesamt verlangsamt haben.
Quelle: Format

Genderspezifische Auswirkungen der Finanzkrise

Helene Schuberth schreibt: „Die Finanzkrise ist insbesondere in der Phase, in der sie im Gewand der Staatsschuldenkrise auftritt, eine Krise, die sich fundamental auf die Lebensbedingungen von Frauen auswirkt. Frauen sind die Hauptempfängerinnen von sozialstaatlichen Leistungen. Im öffentlichen Dienst sind sie überproportional beschäftigt. Von den Einsparungen beim Sozialstaat und vom Abbau der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind sie besonders betroffen. Dazu kommt ein neuerlicher konjunktureller Einbruch, der sich im Zuge des Auslaufens der Konjunkturprogramme und der fiskalischen Konsolidierungsbemühungen verschärft.“
Quelle: Die Zukunft

Kinderbetreuung als Beschäftigungsmotor
„Über 400.000 Menschen suchen hierzulande derzeit eine Beschäftigung – ein Rekordwert. Dabei ist Österreich mit 4,9 % Arbeitslosenquote im EU-Vergleich noch das Vorzeigeland. In Spanien und Griechenland sind weit mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen ohne Beschäftigung. Das ist sozial- und wirtschaftspolitisch höchst problematisch. Es braucht also mehr als dringend wirksame Maßnahmen für mehr Beschäftigung. Eine neue AK-Studie zeigt, dass der Ausbau sozialer Dienstleistungen genau das bieten kann.“
Quelle: Arbeit&Wirtschaft-Blog 

Sektion-8-Antrag für ein geschlechtergerechtes Steuersystem
Passend zum obigen Artikel hat die Sektion 8 2011 ein Papier beschlossen, in dem Eckpunkte für ein geschlechtergerechtes Steuersystem zu finden sind. Die Probleme im aktuellen System sind offensichtlich, so profitieren zum Beispiel 2/3 der Frauen nicht von Sonderregeln in der Lohnsteuer, weil sie schlicht zu wenig Geld verdienen, um überhaupt Lohnsteuer zu zahlen. Von der Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge profitieren drei Mal so viele Männer wie Frauen.

Branchen, Gehälter, Arbeitzeit

Gender Pay Gap nach Branchen in den USA
Women are paid significantly less, on average, than men — even when they’re doing the same jobs. But the gap varies dramatically for workers in different jobs.
Quelle: NPR

Interview: „32 Stunden sind für mich die neue Vollzeit.“
32 Stunden sind die neue Vollzeit. Und zwar für alle, wenn es nach der einflussreichsten deutschen Soziologin Jutta Allmendinger geht.
Quelle: Brigitte

Arbeitszeitentwicklung von Frauen in Deutschland
Umfassende Daten zu den Entwicklungen zwischen 1991 und 2010, Fazit: Frauen arbeiten zunehmend kürzer.
Quelle: Böckler Stiftung

Gehaltsschere geht in Österreich nicht zu
Niedrigere Erwerbseinkommen und Versicherungsverläufe, die vor allem durch Kindererziehung Lücken aufweisen, führen demnach bei Frauen im Mittel auch zu niedrigeren Pensionen. Betrachtet man die Alterspensionen aus der gesetzlichen Pensionsversicherung (das heißt ohne Beamtinnen und Beamte), so betrug die mittlere monatliche Alterspension der Frauen im Jahr 2011 793 Euro und jene der Männer 1.668 Euro. Die Alterspensionen der Frauen waren somit im Mittel um 52,5 Prozent niedriger als jene der Männer.
Quelle: APA via Der Standard

Ein Projekt des deutschen Gewerkschaftsbunds gibt Aufschluss über Familienernährerinnen: „Immer mehr Frauen sind Hauptverdienerinnen. Aber Frauen sind unter ganz anderen Bedingungen die Familienernährerin als dies Männern möglich ist. Fünf Facts geben Aufschluss über die Arbeits- und Lebensbedingungen von „Familienernährerinnen“.“ Auch abseits dieses Artikels gibt es auf der Website www.familienernaehrerin.de viel zu sehen.

Sozialbranche als Sozialfall
Die Sozialpartner ringen um die Gehälter in Sozialberufen. Viele kommen finanziell kaum über die Runden.
Quelle: Der Standard

Grundeinkommen, unbezahlte Arbeit

Interview mit Frigga Haug: „Menschen auf den Müllhaufen werfen“
Weil Arbeit immer noch durch Erwerb definiert ist, gelten immer mehr Menschen als nutzlos. Sören Musyal sprach mit der Soziologin Frigga Haug über ein neues Verständnis von Arbeit, das bedingungslose Grundeinkommen und das Betreuungsgeld.
Quelle: The European

Wer macht die unbeliebten Arbeiten? Zum blinden Fleck des Grundeinkommens
Ein etwas älterer Text der deutschen Journalistin und Politikwissenschaftlerin Antje Schrupp zum Thema Grundeinkommen, Frauen und unbeliebten Arbeiten.
Quelle: www.antjeschrupp.com

In Sweden, Men Can Have It All
Im amerikanischen Magazin „The Atlantic“ sorgte Mitte vergangenen Jahres Anne-Marie Slaughter, ehemalige Mitarbeiterin unter Außenministerin Hillary Clinton, für Diskussionen. Sie veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Why Women Still Can’t Have It All“, in dem sie anhand ihrer eigenen Karriere beschreibt, dass es für Frauen in Spitzenpositionen immer noch nicht möglich ist, Familie und Beruf zu vereinbaren. Relativ zeitgleich sorgte Facebook-CEO Sheryl Sandberg für Aufregung, in dem sie von Frauen mehr Eigeninitiative verlangte, ihrer eigenen Benachteiligung im Erwerbsleben etwas entgegen zu setzen. Das Arbeitsleben von erfolgreichen Frauen rückte durch diese prominente Beiträge ins Rampenlicht, die New York Times fasste es in diesem Artikel zusammen. Einen wesentlichen Aspekt dieser Debatte hatte die New Yorker Zeitung allerdings schon vor Jahren vorweggenommen. Im oben verlinkten Artikel „In Sweden, Men Can Have It All“, wird deutlich, dass eine geschlechtergerechte Veränderung der Arbeitswelt Männer mindestens genauso betrifft wie Frauen.
Quellen: The Atlantic, Guardian, The New York Times

Die Plattform „Genanet“ beschäftigt sich mit den geschlechterpolitischen Dimensionen von Umwelt und Nachhaltigkeit, präsentiert Know-How und aktuelle Termine: „Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sind nicht geschlechtsneutral. So schlicht diese Aussage, so groß das Unverständnis, das damit häufig in Politik und Gesellschaft hervorgerufen wird. Initiative, Engagement, Forschung und Vernetzung sind gefragt, um diesen Widerständen zu begegnen.“

 

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