Ächz. Es sind noch 85 Tage bis zur Wintersonnenwende. Das heißt, es dauert noch 170 Tage, bis die Nacht wieder so kurz ist, wie heute. Wie vergisst man das bloß von einem Herbst zum nächsten? Zur Aufheiterung taugt deutsche Comedy zwar nicht, aber zu Weiterbildunszwecken haben wir dieses Mal „Die Anstalt“ verlinkt. Außerdem im Programm: Warum zahlt es sich ökonomisch aus, wenn Väter in Karenz gehen? Was will die USA von den irakischen KurdInnen? Warum wäre der Förderalismus für das Vereinigte Königreich eine naheliegendes Konzept? Das und mehr in den Links der Woche – Schönen Sonntag!
Author Archive | Eva Maltschnig
Links der Woche – KW 38
Es war eine spannende Woche: Das Schottland-Referendum, die Vorarlberg-Wahl, und das Lohnsteuer-Modell von AK und ÖGB. Über letzteres haben wir die Stirn ziemlich gerunzelt, die Diskussion wird noch spannend. Fast magisch wirkt aktuell die Gegenfinanzierung – den einen ist das gleich vorbeugend egal, die anderen finden, dass sich Milliarden-Sparmöglichkeiten geradezu aufdrängen: Ein bisschen Verwaltungsreform und Förderkürzungen, dann geht das schon (Hex-Hex)! Unter anderem darüber informieren die Links der Woche. Außerdem haben wir auch gute Nachrichten im Programm: Spanien hat doch kein de facto Abtreibungsverbot beschlossen, und die neue EU-Kommission könnte es Industrielobbys tatsächlich schwerer machen. Schönen Abend! Continue Reading →
Links der Woche Spezial – Scottish Independence Referendum
Nicht lang bis am 18. September in Schottland lebende Schottinnen, EU- und Commonwealth-BürgerInnen über die schottische Unabhängigkeit entscheiden. „Should Scotland be an independent country?“ Erstmals dürfen 16 Jährige mitwählen und die Behörden rechnen mit über 80% Wahlbeteiligung. Mancher Link zum Thema war bereits in unseren Links der Woche zu finden, aber es ist höchste Zeit für eine ausführliche Liste für Interessierte! Continue Reading →
Links der Woche – KW 37
Regen? Couch? Drehen Sie Ihre Internetmaschinen auf, wir haben das perfekte Programm! Spaß in den Wirtschaftswissenschaften: Paul Krugman erdachte 1978 eine ökonomische Theorie interstellaren Handels – eine wunderbare Parodie auf den Mainstream in der Ökonomie, schreibmaschinen-getippt. Verschwörungstheorien der Angry White Men: Die Beschimpfungen der „Gamer“ auf Twitter gegenüber feministischen AktivistInnen und Computerspiel-KritikerInnen zeigen Abgründe des Spiele-Publikums auf. Melodrama in der Kunst-Kritik: Warum in der aktuellen Jeff Koons Retrospektive (das ist der mit der Luftballonhund-Skultpur) Marchel Duchamp (das ist der mit dem Pissoir) mit dem ganzen Dadaismus sterben geht. Verantwortung für Menschenrechte: Kik muss sich möglicherweise vor Gericht für den fehlenden Arbeitsschutz seines pakistanischen Zulieferers verantworten. Sehr viele, sehr tolle Links! Continue Reading →
Links der Woche – KW 35&36
Hier gibt es mehrere Ausreden: Viel zu tun. Klausur, nach Erklärungen fragen, ein Paper schreiben. Kürbissuppe kochen. Dabei war der Links der Woche Sonntag so schön! Gemütlich auf der Couch liegen, spannende Links lesen, sie liebevoll zu so etwas wie einem Weiterbildungs-Potpourri zusammenzustellen und dann jedem „Neulich im FAZ-Feulletion …“ mit einem nonchalanten „kenn ich schon“ zu antworten. (Also nicht dass das im echten Leben schon einmal vorgekommen wäre, aber Vorbereitung ist alles!)
Nur Geduld, das kommt wieder. Also nach dem Urlaub. Das einstweilen letzte Mal im Wochen-Doppelpack: Fantastische Links für euch!
Frauenquote: Erklärungsbedarf für Parteivorstandsmitglieder
Was passiert eigentlich in einer Sitzung des SPÖ-Parteivorstands? Von außen ist das nicht leicht nachzuvollziehen. Die Vorstandsmitglieder diskutieren die Themen auf der Tagesordnung und stimmen darüber ab – so der grobe Rahmen. Aus welchen Motiven sie Entscheidungen treffen ist oft schwer zu verstehen, und normalerweise fragt sie auch niemand danach.
Bei der Entscheidung der Vorstandsmitglieder, auf das Mandat von Barbara Prammer einen Mann nachrücken zu lassen und damit die Frauenquote im SPÖ-Nationalratsklub weiter zu senken, interessiert uns aber das besonders. Schließlich ist der Parteivorstand laut Statut dafür zuständig, die Quote einzuhalten. (§ 18 (8): “Bei Freiwerden eines Nationalratsmandates entscheidet der Bundesparteivorstand nach vorhergehender Beratung mit der Bundesfrauenorganisation, welche(r) ErsatzkandidatIn in den Nationalrat berufen werden soll.)
Warum haben fast alle Mitglieder des Bundesparteivorstands so gestimmt, dass die festgelegte Frauenquote weiterhin verletzt wird? Darum haben wir gedacht, wir fragen einfach nach.
Liebes Mitglied des Bundesparteivorstands: Was waren deine Gründe, warum du der vorgeschlagenen Nachrückung eines Mannes auf das Mandat zugestimmt habt? Fandest du den Vorschlag gut, warst du dir unsicher mit dem Statut, gab es ganz andere Gründe?
Gemeinsam haben die sozialdemokratischen Jugendorganisationen (SJ, VSStÖ und AKS), zwei Wiener Sektionen (Sektion 8, Alsergrund und Sektion 1, Josefstadt) und die Sektion Wilten (Innsbruck) einen Antrag auf Einsetzung eines Schiedsgerichts gestellt, weil unserer Meinung nach dieser Beschluss der statutarisch festgelegten Frauenquote widerspricht. Wirst du dem Antrag auf Einsetzung des Schiedsgerichts zustimmen?
Damit die demokratischen Gremien der SPÖ funktionieren, müssen sie für die Mitglieder transparent und die dort getroffenen Entscheidungen nachvollziehbar sein. Die Antworten auf unsere Fragen werden wir daher bei uns am Blog sammeln. Wer selbst eines oder mehrere Mitglieder des Bundesparteivorstands kontaktieren möchte, findet hier eine Liste mit Kontaktmöglichkeiten. Wer jemanden kontaktiert hat, bzw. eine Antwort bekommen hat, kann das als Kommentar posten – so behalten wir den Überblick!
PS: Wer Mitglied des Parteivorstands ist, steht unter spoe.at/impressum. Die Zuordnung zu Bundesländern oder Organisationen erfolgte mittels Online-Recherche – sollte uns dabei ein Fehler unterlaufen sein, weist uns gerne darauf hin!
Links der Woche – KW 33&34
Hinterlistig schleicht sich der Herbst heran. Kürbisse warten schon länger in den Supermarktregalen auf ihre Chance, die Doppelliter-Sturm-Flaschen verstärken sie tatkräftig und diese gar nicht mehr sommerliche Geschäftigkeit im Büro ist fast schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Wir lassen uns nicht stressen – die Links der Woche gibt’s dieses Mal noch in Sommergeschwindigkeit, viel Spaß mit unserer Lektüre aus den letzten beiden Wochen!
Links der Woche – KW 32
Graz war diese Woche sehr erbost – der Wurstcontest 2015 findet in Wien statt, obwohl es in der steirischen Landeshauptstadt doch die bessere Halle gegeben hätte. Für den Songcontest, versteht sich. Bei Hochzeiten homosexueller Paare war man mit seinen Sälen ein bisschen, sagen wir, zurückhaltender. Es brauchte schon eine Erkenntnis des obersten Gerichtshofs um im Jahr 2013 festzustellen, das der Ausschluss gleichgeschlechtlicher Verpartnerungen aus dem Grazer Rathaus gegen die Menschenrechte verstößt. Wien möge sich nun kurz zu räuspern, vielleicht darauf und darauf hinweisen und sich auf eine gute Party freuen.
Gibt eh genug andere Dinge, über die man sich ärgern kann. Diese Woche: Die Justiz. Die Medien. Die Vermögensverteilung. Zum Glück macht das bei John Oliver großen Spaß, und auch sonst haben wir amüsante und kluge Links für euch gesammelt – viel Spaß beim Stöbern!
Links der Woche – KW 31
Peter Hochegger, Ex-Lobbyist und Ex-erfolgreicher Unternehmer ist jetzt ein spiritueller Mensch. Er wohnt in Brasilien, dort sind die Leute weniger profitorientiert und grundsätzlich glücklicher als bei uns, oder so ähnlich. Nachdem sich das Geschäftsmodell „Auftragsvergabe ohne Gegenleistung“ irgendwie abgenutzt hat, schlägt diesen Sommer der Pleitegeier bei den Buben zu – mehr dazu weiter unten. Außerdem in den Links der Woche: Katzen brauchen keinen Feminismus. Die deutsche Bundesbank fordert höhere Löhne, weil sie Deflation fürchtet. Und: Legalize! Findet nun auch das Editorial Board der NY Times. Schönen Wochenstart!
Links der Woche – KW 29&30
Schön, so ein Sommerloch! Endlich Zeit für politische Fragen, die nicht an „die Politiker“ delegiert werden können – unsere Sprache, zum Beispiel. Die Diskussionen zu geschlechtergerechten Texten veranlassen zur gewagten These: JournalistInnen können gut Politik-Kritik, aber keine Selbstreflexion (ein weiteres Indiz dafür lieferte kürzlich der Spiegel). Falsifikationen werden mit Spannung erwartet, hier irren wir uns gerne.
In den Links ist neben Gender und Sprache auch was zum Nahen Osten und Sprache dabei. Und neues aus der Politik-Politik: Über den Linksheits-Grad von Matteo Renzi ist sich das Internet uneinig, und schon wieder hat eine erfolgreiche Direktwahl eines Parteivorsitzenden stattgefunden – die Spanischen SozialistInnen haben einen neuen Chef. Möge es nützen. Schönen Sonntag!

