Ächz. Es sind noch 85 Tage bis zur Wintersonnenwende. Das heißt, es dauert noch 170 Tage, bis die Nacht wieder so kurz ist, wie heute. Wie vergisst man das bloß von einem Herbst zum nächsten? Zur Aufheiterung taugt deutsche Comedy zwar nicht, aber zu Weiterbildunszwecken haben wir dieses Mal „Die Anstalt“ verlinkt. Außerdem im Programm: Warum zahlt es sich ökonomisch aus, wenn Väter in Karenz gehen? Was will die USA von den irakischen KurdInnen? Warum wäre der Förderalismus für das Vereinigte Königreich eine naheliegendes Konzept? Das und mehr in den Links der Woche – Schönen Sonntag!
Inhalt
International
Einen sehr umfassenden und lesenswerten Überblick über die aktuelle politische Position der irakischen KurdInnen gibt dieser Artikel im New Yorker. Auch die Erwartungen der USA an sie als Verbündete gegen die IS werden kontexutalisiert: „Obama has spoken carefully in public, but it is plain that the Administration wants the Kurds to do two potentially incompatible things. The first is to serve as a crucial ally in the campaign to destroy ISIS, with all the military funding and equipment that such a role entails. The second is to resist seceding from the Iraqi state. Around Washington, the understanding is clear: if the long-sought country of Kurdistan becomes real, America’s twelve-year project of nation building in Iraq will be sundered.“
Quelle: newyorker.com
Let’s not fear the F-word or the C-word: we should move to a federal Britain in a confederal Europe
Der britische Historiker Timothy Garton Ash (Official) lehnt sich im Guardian aus dem Fenster und tritt für ein föderales Großbritannien in einer europäischen Föderation ein – Expertise dafür gäbe es genug: „One of the many peculiarities of Britain is that, while repeatedly spurning federalism, it has both left behind numerous federations across the English-speaking world (Canada, Australia, India) and currently exists inside a European Union which contains many federal countries and itself has federal elements. Britain is like a man who has left a trail of puddles behind him, and lives at sea, but keeps insisting that he doesn’t like water.“
Quelle: theguardian.com
Nach ihrem Relaunch ist die ZDF-Satiresendung „Die Anstalt“ nicht viel witziger geworden (deutscher Humor halt 😉 ). Ändert aber nichts daran, dass die letzte Ausgabe sich äußerst sehenswert mit dem Versagen des deutschen Mainstream-Journalismus angesichts der Ukraine-Krise auseinandersetzt.
Quelle: youtube.com
Geschlechterpolitik
The economic case for paternity leave
Ein ausführlicher Artikel bei Quartz beleuchtet die ökonomischen Vorteile wenn mehr Väter in Karenz gehen.
Quelle: qz.com
The sexual threats against Emma Watson are an attack on every woman
Hier kann nicht nur nicht nur Emma Watsons großartige Rede zur #heforshe campaign nachgelesen werden, sondern auch ein sehr kluger Kommentar. Er beschreibt, mit welchen teils kruden (Drohung mit Veröffentlichung von Nacktfotos), teils subtilen („nur zum eigenen Schutz“) Mitteln versucht wird, Frauen aus dem öffentlichen Leben „zurück“ zu drängen.
Quelle: vox.com
Gesellschaft
„Das Schockmoment ist nur noch Selbstmarketing“
Monochrom bezeichnet sich als „Kunst-, Theorie- und Bastelneigungsgruppe“, ihr Mitgründer Johannes Grenzfurthner erzählt in einem lesenswerten Interview über ihre „Kontext-Hacks“ und reflektiert über subversive Kunst in Zeiten, in denen Subversivität erwartet wird.
Quelle: jungle-world.com
Wiedergelesen: Kleine Geschichte des Neoliberalismus, oder: Der Weg zur Knechtschaft
Eine kleine Geschichte des Neoliberalismus unter besonderer Berücksichtigung von Hayeks „Weg zur Knechtschaft“ am immer wieder lesenswerten theorieblog.
Quelle: theorieblog.de
Geheimdienste
Die NSA-Station im 22. Wiener Gemeindebezirk
Wer über die NSA Aktivitäten in Österreich mehr wissen will – Erich Möchel hat wieder einmal excellent recherchiert.
Quelle: fm4.orf.at
Eine Anfragebeantwortung der deutschen Bundesregierung macht nun deutlich: Gründen Geheimdienste Tarnfirmen, zahlen diese keine Steuern.
Quelle: netzpolitik.de
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