Der Typ der kürzlich eine Kenianerin vor die U-Bahn gestoßen hat, kam mit einem Jahr bedingt davon „da sich der Angeklagte reumütig gezeigt hat, einer Beschäftigung nachgeht und integriert ist“ zitierte der Standard die Richterin. Florian Klenk hat diese Woche im Falter das Urteil gegen den rassistischen U-Bahn-Stoßer mit anderen Urteilen in ähnlichen Fällen verglichen. Diese fielen wesentlicher strenger aus, weil sich die Gewalt nicht gegen Schwarze richtete und der Gewalttäter z.B. ein Junkie war. Struktureller Rassismus und Elemente von Klassenjustiz scheinen dabei die Rechtssprechung zu bestimmen. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass sowohl Staatsanwaltschaft als auch Gericht, dem Opfer den angemessenen Schutz verweigert haben“, so Klenk in seinem besonders lesenswerten Kommentar: Richterin Krausams Schandurteil
Archive | Gesellschaft
Geschlechterquoten in Wahlsystemen
Die gleichberechtigte Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am politischen Prozess ist grundlegende Voraussetzung einer funktionierenden Demokratie. Die Implementierung von Geschlechterquoten hat sich als sinnvolles Instrument erwiesen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern bei politischen Mandaten herzustellen. Barbara Blaha und Oliver Zwickelsdorfer haben für die Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg
analysiert, wie Geschlechterquoten in Wahlsystemen implementiert werden können und welche Auswirkungen veränderbare Listen durch Vorzugsstimmen auf den Anteil von Frauen in Vertretungskörperschaften haben. Der Beitrag kann hier als pdf herunter geladen werden.
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Männliche Gewaltorgie
Der gestrige internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wurde in Österreich durch eine Gewaltorgie aus Männerhand eingeleitet. Von den Medien werden diese Taten immer noch als Familientragödien bagatellisiert. Ein Appell an die Öffentlichkeit und v.a. an Journalist/innen für eine sensiblere Berichterstattung.
An diesem Wochenende kam es zu etlichen männlichen Gewalttaten in Familien, zwei davon mit Todesfolge: In Wien Ottakring wurde eine Frau von ihrem Mann erstochen, der zwanzigjährige Sohn ging leider erfolglos dazwischen und wurde schwer verletzt. In Wien Brigittenau wurde eine Frau von ihrem Mann erstochen, während die sechsjährige Tochter im Nebenzimmer schlief. In St. Pölten stach ein Mann auf offener Straße vor den Augen der zweijährigen Tochter auf seine Frau ein. In Wr. Neustadt versuchte ein Mann seine Frau zu erdrosseln, der zehnjähriger Sohn ging dazwischen.