Vergebliche Hoffnungen, tödliche Wahlkampflogik, soziale Vereinsamung und zum Drüberstreuen noch Till Lindemanns Vergewaltigungsphantasien: Die aktuellen Links der Woche bringen keine Erlösung, sondern den Blick auf die finsteren Seiten unserer Realität.
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Solidarität verändert keine Strukturen
Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer beobachtet in der Coronakrise viel Gesellschaftsromantik. Die Hoffnung, dass Solidarität zu weitreichenden Neuentwicklungen in der gesamten Gesellschaft führe, sei aber naiv und problematisch, sagte er im Deutschlandfunk. In einem kapitalistischen Staat sei das kaum möglich.
Wenn die Wahl zum Risiko wird
Eine geringe Wahlbeteiligung steigert Trumps Chancen auf Wiederwahl, darin dürften sich die meisten BeobachterInnen einig sein. In diesem Sinne ist es in seiner zynischen Logik nur verständlich, dass er möglichst viele Wählerinnen und Wähler von ihrem Recht zu wählen abhält bzw. das Wählen an sich mit Risiken behaftet. Was dazu führt dass sich viele zwischen wählen gehen und gesund bleiben entscheiden müssen. Aus diesem Blickwinkel kommt Corona für Trump gerade zur rechten Zeit, schreibt Marc Pitzke für den Spiegel.
COVID-19-Maßnahmenpakete und Budgetentwurf 2020
Zumindest in Österreich scheint die Angst vor der totalen Gesundheitskatastrophe durch den Coronavirus schön langsam zu weichen. Umso mehr im Fokus sind nun die wirtschaftlichen Folgen, sowohl der Pandemie selbst, als auch der zur Eindämmung gesetzten Maßnahmen. Nicht nur die einzelnen Parteien und Interessensvertretungen, sondern auch der Budgetdienst des Parlaments hat sich detailliert mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Maßnahmen auseinandergesetzt.
Ostern allein zu Haus? Der unsichtbare Engpass in der sozialen Grundversorgung
Soziale Kontakte sind kein Luxus, sie sind ein Grundbedürfnis.
Der Philosoph Felix Pinkert ergreift in seinem Kommentar der Anderen im Standard das Wort für die 1,2 Millionen Menschen in Österreich, die allein leben, und die in den Augen der Regierung scheinbar nicht existieren.
Debatte über Lindemann-Gedicht: Auf Himmel reimt sich ja sonst nichts
Margarete Stokowski gibt im Spiegel einen Überblick über die lehrbuchartig verlaufende Diskussion des Vergewaltigungs-Phantasie-Gedichts von Till Lindemann. Und sie schaut hinter die uralte Fassade der misogynen Provokation: „Es ist genau dieser Geist der Überhöhung von wirklich Bumsbanalem, der dann auch aus der Abbildung niederster Triebe und Gewaltvorstellungen noch einen heilsamen ästhetischen Akt herausfantasiert.“
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