Links der Woche – KW 14

Diese Woche in den Links der Woche: Wie die türkischen Gastarbeiter nach Österreich kamen, Proteste in Serbien und der fragwürdige Umgang mit Krankenständen bei Amazon Deutschland. Außerdem: ein Interview mit dem Herausgeber der kritischen Neuauflage „mein Kampf“ und vieles mehr. Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt

Arbeit und Ökonomie

Die New York Times berichtet wie Uber seine FahrerInnen mit psychologischen Tricks überlistet immer dann zu fahren wenn es Bedarf gibt – soviel zur Freiwilligkeit und Autonomie in der Gig Economy.

Wie die Süddeutsche und der Standard berichten, gibt es bei Amazon in Deutschland Anwesenheitsprämien für wenige Krankenstandstage. Auch andere Arbeitgeber wie Daimler oder Grohe machen von solchen Modellen Gebrauch. Laut ExpertInnen ist diese Art der Prämie in Österreich verboten.

Die Migrationsforscherin Sylvia Hahn spricht im Interview mit dem Kurier über wenig bekannte Aspekte der Geschichte türkischer Gastarbeiter in Österreich.

Ein Artikel auf dem blog.arbeit-wirtschaft.at fasst erste empirische Ergebnisse nach Einführung des Mindestlohns in Deutschland zusammen und stellt fest: „Etwas weniger Aufgeregtheit hätte der Debatte gut getan.“ Die im Vorhinein befürchteten Beschäftigungsverluste sind großteils ausgeblieben, dafür haben niedrige Einkommensgruppen stark profitiert.

Rainer Land skizziert in einem Beitrag für Makroskop, wie Ökokapitalismus möglich wäre und beschäftigt sich mit den Irrtümern in der Postwachstumsdebatte. 

Österreichische und internationale Politik

Der Kontrast-Blog deckt auf wie Sebastian Kurz unter dem Deckel der Entwicklungshilfe österreichische Konzerne finanziert. Das Südwind Magazin kritisierte diese Praktik, was dazu geführt haben soll, dass die Förderung des Magazins auf Null gekürzt wurde.

Transparency International kritisiert in einem Bericht über die Europäische Zentralbank deren Mitarbeit in der Troika, sowie die Auflagen die an europäische Regierungen im Austausch gegen finanzielle Unterstützung gemacht wurden. Den ganzen Bericht gibt es hier nachzulesen.

Wie die Wiener Zeitung berichtet weiten sich die Proteste in Serbien gegen den neu gewählten Präsidenten Aleksandar Vucic aus. Seine KritikerInnen befürchten ein Abgleiten Serbiens in eine von Vucic geführte Diktatur.

„Unser Leben, nicht eure Profite.“ – Philippe Poutou, Fabrikarbeiter bei Ford, ist ein Kandidat zu den französischen Präsidentschaftswahlen, der unsere Aufmerksamkeit verdient. Der Guardian berichtet über seinen Auftritt bei einer kürzlich erfolgten Fernsehkonfrontation der KandidatInnen.

Fake News und Rechtsextremismus

Ein schönes Beispiel, warum es KeinGeldfuerHetze geben soll, liefern zwei couragierte junge Frauen, die in der Kronen Zeitung für Hetze instrumentalisiert wurden, und sich auf Facebook öffentlich dagegen wehren.

Vergangenes Jahr erschien unter großem Aufsehen eine kritische Edition von Hitlers „Mein Kampf“, herausgegeben von Christian Hartmann. Im Interview mit der Süddeutschen spricht der Historiker über den unerwarteten Erfolg des Buches, über Reaktionen und Kritik an seinem Projekt. Und er scheut Vergleiche nicht: „In einem Punkt fühle ich mich noch stärker an die Zeit in Europa zwischen den Kriegen erinnert. Wie einfach es ist, mit den Mitteln von Brutalität und Primitivität Fakten zu schaffen, wie dadurch Situationen entstehen, die vorher unvorstellbar schienen, und wie dieses Unvorstellbare plötzlich hingenommen, akzeptiert und schließlich zum Dreh- und Angelpunkt des Weltgeschehens wird.“

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