Links der Woche – KW 5

Dieses Mal in den Links der Woche:
Die neue Kampagne #keinGeldfuerHetze und ihr breiter Widerhall in den österreichischen Medien; 2 Kommenatere zum neuen Regierungsprogramm; 90 Jahre Schattendorf und Justizpalastbrand; Comics, die auf die Ära Trump vorbereiten; eine skeptische Auseinandersetzung mit Statistiken. Und für alle, die nichts lesen wollen, gibt es 2 hörenswerte Radio-Beiträge rund um das Thema Austeritätspolitik.

Viel Spaß beim Lesen und Hören!

Inhalt

Kein Geld für Hetze!

Mit einer Pressekonferenz startete diese Woche die Kampagne #keinGeldfuerHetze, die an die soziale Verantwortung von Unternehmen appeliert und dazu aufruft, nicht mehr in hetzenden Medien zu inserieren. Österreichische Zeitungen nahmen das Thema auf: Der Standard, Kurier, die Presse und Wiener Zeitung berichteten.
Das offizielle Video der Kampagne findet sich hier. Alle offenen Fragen beantwortet dieses Dossier.

Neues Regierungsprogramm

Zum enttäuschenden neuen Regierungsprogramm meldete sich Sektionsvorsitzende Eva Maltschnig  in einem Kommentar der Anderen im Standard. Christian Kern wiederhole mit dem neuen Arbeitsprogramm der Regierung alte Fehler: »Ironischerweise hat sich Kanzler Kern genau dafür in seiner Rede zum Plan A entschuldigt – nur um das als falsch analysierte Vorgehen erneut unmittelbar danach zu wiederholen. Die Akteure wechseln, das Schauspiel wiederholt sich, die Strukturen bleiben gleich.«

Am Mosaik-Blog hat Lisa Mittendrein eine ernüchternd-kritische Analyse des neue Regierungsprogramms geschrieben.

Zeitgeschichte

Vor 90 Jahres fielen in Schattendorf tödliche Schüsse, die das Ende der Ersten Republik einleiteteten. Die Täter wurden freigesprochen, der Justizpalast brannte. Ein Blick zurück in den österreichischen Medien:
Wolfgang Weisgram im Standard: Schattendorf: Der Anfang vom Ende der Republik
orf.at: 90 Jahre Schüsse von Schattendorf
Hans Werner Scheidl in der Presse: „Kummts auße, wenns euch trauts“: Die Schüsse von Schattendorf
Gudula Walterskirchen, ebenfalls in der Presse, über eines der „berühmtesten Fehlurteil der Justizgeschichte“ : Vor 90 Jahren: Verhängnisvolle Schüsse in Schattendorf 

(Deutsche) Gewerkschaftsgeschichte auf einer mehr als feinen, allein diesem Thema gewidmeten Homepage der Böckler-Stifung. Einfach wunderbar, Kurzüberblicke und längere Artikel, wundervolle Bilder!

Trump

Destruktive Polarisierung ist keine gute Strategie gegen Chávez – und Trump. Wiewohl der Vergleich dieser beiden Präsidenten einigen sauer aufstoßen wird ist dieser Artikel über die vielen Fehler der venezolanischen Opposition ein lesenswertes Stück, aus dem man viel lernen kann. Zu lesen in der Washington Post.

It’s the end of the world as we know it, Part 2.
Amerikanische Literatur die hilft, sich auf die Ära Trump vorzubereiten:
„Transmetropolitan“
folgt dem komplett durchgeknallten Journalisten Spider Jerusalem auf seinen Streifzügen durch „the City“, einer 20-minutes-into-the-future-Version von New York. Als ein Wahnsinniger Präsident wird beginnt für Spider die wichtigste Reportage seines Lebens. Die in 10 Sammelbänden zusammengefasste Serie ist eine besten amerikanischen Comics der späten 90er-frühen 00er Jahre.
Hier das E-Comic, und hier die deutsche Übersetzung.
DMZ
Die USA befinden sich im 2. amerikanischen Bürgerkrieg. Manhattan wird zu einer DMZ, einer entmilitarisierten Zone, in der sich beide Seiten misstrauisch belagern. Der junge Reporter Matthew Roth soll von dort aus berichten, muss aber zuerst einmal sein eigenes Überleben sichern.
Hier das E-Comic und hier die deutsche Übersetzung.

Politische Ökonomie und Statistik

Offizielle Statistiken hatten auch schon einmal einen besseren Ruf. Für viele spiegeln sie ihre Lebensrealitäten nicht mehr wider, der stolz verkündete Satz „das österreichische BIP stieg um 1%“ hilft dem Langzeitarbeitlosen nun leider auch nicht weiter. Dieser große Guardian Artikel wirft einen Blick in die Entstehung von offiziellen Statistiken, beschreibt die aktuelle Skepsis sehr präzise und schlägt die Brücke in die Zukunft – was passiert, wenn die nationalen statistischen Institute es nicht schaffen, auf die neue Beschaffenheit der vielen Datenquellen zu reagieren.

Ein Linkpaar unter dem Motto: „Nicht nur lesen bildet, sondern auch zuhören.“
„Über den Mythos vom ausgeglichenen Haushalt. Der Tanz um die ‚Schwarze Null‚. Austeritätspolitik verschärft bestehende Ungleichheiten und „ausgeglichene Budgets“ können zur Last für künftige Generationen werden – beides zeichnet sich bereits ab.
„Die Bundesregierung feiert jetzt schon seit ein, zwei Jahren ständig Überschüsse in den Haushalten und wir sehen aber, dass auf der anderen Seite die öffentlichen Haushalte es unterlassen, Ersatzinvestitionen zu leisten für Infrastruktur. Und in dem Zusammenhang überzeugt das nicht so richtig, wenn wir Überschüsse von mittlerweile fast ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts haben, wenn wir auf der anderen Seite gleichzeitig mittlerweile den Investitionsstau von fast 130 Milliarden haben. […] Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätten wir wunderbare Überschüsse, aber wir machen das im Prinzip auf Kosten künftiger Generationen – also alles was wir derzeit unterlassen an Ersatzinvestitionen für Straßen, für Schulen, für Brücken, das kommt auf spätere Generationen oder selbst für unsere Generation noch in den nächsten Jahren als Investitionsbedarf hinzu.“
Die Auswirkungen dieser Politik behandelt ausführlich und anschaulich der folgende Beitrag: „Ärmer geht’s nicht. „Reicher kaum. Wie scharf ist die Armutsschere wirklich?“ „Wir brauchen viel bessere öffentlich geförderte Beschäftigung, viel mehr Anstrengungen für Bildungsmaßnahmen – gerade für Alleinerziehende in
Hartz4 – um Menschen sanktionsfreie Hilfen anzubieten. Der Sozialstaat habe sich arm gespart, um zu überleben. Auf Kosten eines Großteils der Bevölkerung. Allen voran Arbeitslose, Rentner und ganz oben: Alleinerziehende“.

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