Links der Woche – KW 16

Traue niemandem, besonders nicht im Internet! Diese Binsenweisheit haben wir in zwei Artikeln diese Woche quasi empirisch belegt. Auf Zeit Online geben sich Antifeministen als Frauen aus, um gegen Feminismus zu wettern. Rechte Verschwörungstheoretiker aus dem Dunstkreis der AfD haben zum „digitalen Guerillakrieg“ aufgerufen, im Zentrum der Kritik steht die Berichterstattung über Russland und die Ukraine. Außerdem mit dabei: Gender und Design, Creative Commons und der öffentlich-rechtliche Rundfunk, und weniger arbeiten ist gut für alle. In diesem Sinne – schönen gesetzlichen Feiertag!

Inhalt

Wirtschaft

Gegen die Pinkisierung der Welt

„Je stereotyper eine Zielgruppe versorgt werden kann, desto besser kann man das Geld abmelken.“ – Für Kinderspielzeug heißt das strikte Geschlechtertrennung. Mädchen und Buben dürfen, geht es nach dem Marketing, nicht mit denselben Dingen spielen. Aber wie ist das eigentlich mit dem Design hinter diesen Produkten? Dieser Gap-Artikel geht geschlechtsspezifischen Aspekten in der Branche auf den Grund.

Quelle: thegap.at

Time on Our Side

Die britische New Economics Foundation (NEF) hat sich in einer Studie damit auseinandergesetzt, was die Folgen einer kürzeren 4-Tage-Arbeitswoche wären: Mehr Zufriedenheit und mehrheitlich auch größere Produktivität.

Quelle: neweconomics.org

The Middle Classes: Workers, not Owners

Gesellschaften in Schichten oder Klassen einzuteilen ist eine höchst politische Angelegenheit. Die Diskussion darüber, was oder wer als „Mittelschicht“ gilt, ist unübersichtlich. Der Wirtschaftswissenschaftler Hugo Radice (University of Leeds) bringt ein wenig Licht in die Sache und zeigt auf, wem solche Diskussionen vor allem nützen.

Quelle: newleftproject.org

Occupy was right: capitalism has failed the world

Der britische Observer traf den französischen Ökonomen Thomas Piketty und sprach mit ihm über seine bahnbrechende Studie zur wachsenden Ungleichheit im Kapitalismus, und was die Politik dagegen tun sollte.

Quelle: theguardian.com

Walmart on Tax Day

Walmart beschäftigt 1,4 Mio. Personen in den USA, 2013 generierte das Unternehmen 16 Milliarden Dollar Gewinn. Das Unternehmen ist in Familienbesitz, die Waltons sind mit einem Vermögen von knapp 150 Milliarden Dollar die reichste Familie in Amerika. Im Report der Allianz „Americans for Tax Fairness“ wird vorgerechnet, dass dennoch Steuererleichterungen und (indirekte) Förderungen in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar jährlich an Walmart gehen.

Quelle: americansfortaxfairness.org

Politik

Ernesto Laclau, 1935-2014

Ernesto Laclau, post-marxistischer politischer Philosoph, verstarb am 14. 4. 2014.   Am bekanntesten ist er wohl für sein mit Chantal Mouffe gemeinsam verfasstes Buch „Hegemony and Socalist Strategy“. Der Nachruf gibt einen kurzen Überblick über sein Denken und seine Publikationen.

Quelle: versobooks.com

Wen wollen Sie nach Brüssel schicken?

Noch eine Brüssel-Wahlkabine: Die Wiener Zeitung hat auch für die EU-Wahl eine kleine Entscheidungshilfe gebastelt. Einen guten Artikel zum inhaltlichen Aufbau des Wahlhelfers gibt es auch.

Quelle: wienerzeitung.at

Medien

Spammen für den Weltfrieden

Die Internet-Auftritte einiger deutscher Medien werden mit Kommentaren zugeschüttet, die ihnen Gleichschaltung und Hetze in der Ukraine-Krise vorwerfen. Die Verfasser dieser Texte sind häufig rechte Verschwörungstheoretiker.

Quelle: faz.net

Frösche im Kommentarbereich

Eine Bemerkung aus dem Zeit-Forum: Männer geben sich als Frauen aus, um antifeministischen Kommentaren mehr Legitimität zu geben. So wettert ein Mann zuerst gegen „Gender-Faschismus“, um nach einem schnellen Online-Geschlechterwechsel als Frau zu bekräftigen, der Feminismus schränke sie ein – sie genieße es nun mal, ihren Mann zu bekochen und zu bedienen.

Quelle: zeit.de

Google, once disdainful of lobbying, now a master of Washington influence

Google hat gelernt, dass es nicht reicht, nur die Demokratische Partei in den Vereinigten Staaten finanziell zu unterstützen. Deshalb greift man jetzt auch der Republikanischen Partei samt assoziierten Think Tanks unter die Arme. Ideologisch gibt es ohnehin Gemeinsamkeiten. Und noch etwas Feines aus der Trickkiste: Wenn Untersuchungen gegen dein Unternehmen laufen, einfach verdeckt wohlwollende Konferenzen ausrichten und ermittelnde Beamte dazu einladen.

Quelle: washingtonpost.com

“Creative Commons und öffentlich-rechtlicher Rundfunk passen gut zusammen”

Auch in Österreich stellt sich die Frage, warumInhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht viel mehr unter offenen Creative-Commons-Lizenzen stehen. Die NDR-Journalistin Meike Richter findet jedenfalls, dass Creative Commons und öffentlich-rechtlicher Rundfunk gut zusammenpassen

Quelle: cc.d-64.org

 

 

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