Diesmal über: den Schwenk des IWF in Sachen Sparpolitik, internationale Steuerhinterziehung und Propaganda am Arbeitsmarkt.
Inhalt
IWF überdenkt Sparpolitik
- Der IWF wusste es die ganze Zeit besser
Ein großes Rauschen geht durch den Blätterwald: Nach drei Jahren Dauersparen in den europäischen Krisenländern hat der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, eingestanden, dass der Fonds die negativen Effekte der Sparpolitik auf die Wirtschaftsleistung deutlich unterschätzt und damit – ups – die Krise noch weiter verschärft hat.
Quelle: blog.zeit.de/herdentrieb - An amazing mea culpa from the IWF’s chief economist on austerity
Consider it a mea culpa submerged in a deep pool of calculus and regression analysis: The International Monetary Fund’s top economist today acknowledged that the fund blew its forecasts for Greece and other European economies because it did not fully understand how government austerity efforts would undermine economic growth.
Quelle: washingtonpost.com
Die 1 Billion Dollar Münze
- Be Ready To Mint That Coin
Should President Obama be willing to print a $1 trillion platinum coin if Republicans try to force America into default? Yes, absolutely. He will, after all, be faced with a choice between two alternatives: one that’s silly but benign, the other that’s equally silly but both vile and disastrous. The decision should be obvious.
Quelle: krugman.blogs.nytimes.com - Mr. President, don’t mint that coin
Much political commentary has, in recent days, revolved around a most unusual question: Should the Treasury Department mint a trillion-dollar platinum coin that can be used to pay off our debts in the event House Republicans refuse to raise the debt ceiling?
Quelle: washingtonpost.com
Arbeitsmarkt
- 32 Stunden sind genug
32 Stunden sind die neue Vollzeit. Und zwar für alle, wenn es nach der einflussreichsten deutschen Soziologin Jutta Allmendinger geht.
Quelle: brigitte.de - “Nie gab es mehr Erwerbstätige” – Propaganda mit Zahlen
Im Jahr 2012 waren durchschnittlich rund 41,5 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, das waren 416 000 Personen oder 1,0 % mehr als ein Jahr zuvor. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erreichte die Zahl der Erwerbstätigen damit im sechsten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Seit 2005 ist die Zahl der Erwerbstätigen um insgesamt 2,66 Millionen Personen (+ 6,8 %) gestiegen, so meldete gestern das Statistische Bundesamt. Unser Leser G.K. analysiert diese Erfolgsmeldung. Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. (BIAJ) hat darüber hinaus noch eine von den Medien weit verbreitete Falschmeldung entdeckt.
Quelle: nachdenkseiten.de - Jung, gut ausgebildet, arbeitslos
Ihre Karriereträume hat sie längst aufgegeben, Leserin K. Neureuter sucht seit neun Monaten einfach nur Arbeit. Denn sie steht kurz davor, ALG II zu beziehen.
Quelle: zeit.de - Wo LeiharbeiterInnen diskriminiert werden
Seit 1. Jänner muss der Beschäftiger melden, für welche Tätigkeiten – und damit für welche Gehaltsstufe – ein Mitarbeiter vorgesehen ist.
Quelle: derstandard.at
Steuerhinterziehung
- SPD verschärft Kurs gegen Steuerstünder-Banken
Banken, die bei der Steuerflucht helfen, sollen bluten: Die SPD-Länder konkretisieren nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen Pläne, um Geldhäusern die Lizenz zu entziehen. Das Vorhaben richtet sich vor allem gegen Schweizer Finanzinstitute – aber auch deutsche könnte es treffen.
Quelle: spiegel.de - USA pflegen die grösste Steueroase
In Delaware geniessen Firmen seit mehr als 100 Jahren Steuerprivilegien. Doch Kritik an der Steuerflucht in den USA und die Finanzmarktreform bedrohen den Sonderstatus des amerikanischen Kantons Zug.
Quelle: tagesanzeiger.ch - Das Ende einer 272 Jahre alten Privatbank
Die Schweizer Traditionsbank Wegelin hat eingestanden, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung behilflich gewesen zu sein. Das Institut zahlt eine Strafe in zweistelliger Millionenhöhe – und bestätigt das eigene Aus.
Quelle: handelsblatt.com - Schweizer Banken vor historischem Umbruch
Zum ersten Mal hat eine Schweizer Bank gestanden, Amerikanern bei Steuerhinterziehung geholfen zu haben – das Traditionshaus Wegelin zahlt dafür mit seiner Existenz. Auch großen Instituten drohen teure Verfahren. Der Streit könnte zum Ende des Bankgeheimnisses führen.
Quelle: spiegel.de
Die Welt der Banken
- Das Milliardenspiel der Deutschen Bank mit dem Libor
Die Deutsche Bank hat in Geschäften mit skandalträchtigen Referenzzinssätzen wie dem Libor in der Vergangenheit offenbar kräftig Kasse gemacht. Mindestens 500 Millionen Euro Gewinn soll der deutsche Branchenprimus allein 2008 aus Wetten auf die Entwicklung der London Interbank Offered Rate (Libor) und anderer Referenzzinssätze eingestrichen haben, wie aus internen Dokumenten der Bank hervorgeht, in die das Wall Street Journal Einblick hatte.
Quelle: wallstreetjournal.de - Wie Goldman Sachs das Eigenhandelsverbot umgeht
Im Zuge der Finanzkrise wurden in den USA die Regel für den Eigenhandel der Banken verschärft. Das Skandalinstitut Goldman Sachs scheint diese entgegen den Aussagen seines Chefs nicht ganz so ernst zu nehmen.
Quelle: handelsblatt.com - Nach Zinsskandal droht Euribor das aus
Der Euribor ist die Basis für Spar- und Kreditzinsen. Doch viele Banken verlassen das Euribor-Gremium und beteiligen sich nicht mehr an der täglichen Umfrage, die zur Feststellung des Euribor notwendig ist.
Quelle: diepresse.com
Internationale Politik
- The saddest graph you’ll see today
A graph provided by the Enliven Project drives home extremely well the fact that false rape accusations are exceedingly rare, despite what media reports might suggest. Almost as rare are cases when rapists actually go to jail.
Quelle: washingtonpost.com - Schweiz stimmt über Abzocker ab
Dürfen Aktionäre ihrer Chefetage künftig das Gehalt kürzen? Anfang März stimmen die Eidgenossen über den Vorschlag der umstrittenen „Abzockerinitiative“ ab.
Quelle: diepresse.com - Griechenland spart sich nach rechts
Die neofaschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) findet immer stärkeren Anklang – auch weil sie im zusammenkrachenden Sozialstaat den Armen unter die Arme greift.
Quelle: woz.ch - Spaniens großes Rentenplündern
Spanien hat in seiner Finanznot klammheimlich das noch prallste Sparschwein des Landes geplündert, den Reservefonds der Sozialversicherung. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Regierung damit die eigenen, zunehmend riskanten Staatsschuldenpapiere gekauft und einen Teil des Geldes für dringende Sofortzahlungen verwendet.
Quelle: wallstreetjournal.de
Wirtschaftspolitik
- Zu Unrecht vergessen: Wolfgang Stützl und seine Saldenmechanik
Die Ökonomenwelt entdeckt die alten Meister neu: So meint etwa der Berkley-Professor und Blogger Brad DeLong, dass nur Ökonomen in der Tradition von Hyman Minsky oder Charles Kindleberger wirklich Interessantes zur Analyse der Finanzkrise beizutragen hätten. Auf diese illustre Liste gehört aber noch ein anderer Ökonom, der in den USA gar nicht und in Deutschland kaum noch bekannt ist: der deutsche Ökonomen Wolfgang Stützel, der im Saarland Professor war und im Jahr 1958 sein großes Buch “Volkswirtschaftliche Saldenmechanik” veröffentlichte.
Quelle: blog.zeit.de/herdentrieb - Übersicht über Internationale Handelsströme
Eine interaktive nette Übersicht.
Quelle: mit.edu - Wer dem armen Schlucker die Sozialhilfe neidet, der kürzt sich am Ende selbst das Einkommen
Warum eine generöse Mindestsicherung und ordentliche Mindestlöhne für alle gut sind – auch für die, die mehr verdienen und nie in Gefahr kommen, von der Stütze leben zu müssen.
Quelle: misik.at - Der Marktungläubige
Ha-Joon Chang ist ein Ketzer unter den Ökonomen. Er hält freie Märkte für eine Illusion, fordert mehr Staatseingriffe und Protektionismus. An der Elite-Uni Cambridge war der Koreaner damit lange ein Außenseiter – dann kamen die Krise und sein Buch "23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen".
Quelle: spiegel.de
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