Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen bloggen wir jeden Tag zum Thema Frauen, Feminismus und Gleichberechtigung. Tag 1: Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – Historisches und eine Veranstaltungsübersicht.
Johanna Edthofer*
Alljährlich werden am 25. November Aktionen, Veranstaltungen und Kampagnen organisiert, um auf ein weltweites Problem aufmerksam zu machen: Gewalt gegen Frauen in all ihren Formen, gesellschaftlichen Kontexten und sozialen Schichten.
Ursprünglich wurde der Tag im Jahr 1981 von karibischen und lateinamerikanischen Feministinnen als „Dia International de la No Violencia Contra la Mujer“ ins Leben gerufen. Sie wollten damit an den Kampf und das Schicksal der drei dominikanischen Schwestern – Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal – erinnern, die aufgrund ihres Widerstands gegen das Regime des Diktators Trujillo am 25. November 1960 ermordet worden waren. Mittels der Verabschiedung der Resolution 54/134 erklärte die UN-Generalversammlung im Jahr 1999 den 25. November offiziell zum internationalen Aktions- und Gedenktag. In der Resolution werden Regierungen, internationale Organisationen und NGOs dazu aufgerufen, Aktivitäten zu organisieren, welche das Problem von Gewalt gegen Frauen stärker im öffentlichen Bewusstsein verankern sollen.
Die Zeitspanne zwischen dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25. November) und dem Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) wird darüber hinaus weltweit von Frauenrechts- und Menschenrechtsorganisationen als Kampagnenzeitraum genutzt. Diese „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ stehen jedes Jahr im Zeichen von Aktionen, Kampagnen und Veranstaltungen, die ein gewaltfreies Leben von Frauen als Menschenrecht definieren und dessen Einhaltung einfordern.
Auch in Österreich finden dieses Jahr wieder eine Reihe von unterschiedlichen Aktionen statt, die auf das Problem von Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen wollen. So werden z.B. gratis Selbstverteidigungskurse und Selbstsicherheitstrainings für Frauen angeboten, verschiedene Ausstellungen bereiten „Gewalt in der Familie“ sowie weibliche Perspektiven auf das Leben auf und im Rahmen von poetry slams wird die Thematik künstlerisch verarbeitet und präsentiert. Des Weiteren sind Ringvorlesungen, zahlreiche Seminare und Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Straßenaktionen geplant. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser hat auch diesmal wieder einen Veranstaltungskalender zusammengestellt.
* Johanna Edthofer hat Politikwissenschaft in Wien und Paris studiert und sich schwerpunktmäßig mit Frauen- und Geschlechterstudien befasst. Sie arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin im Bereich europäische Politik und europapolitische Bildung.
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