Die interessantesten Medienberichte der letzten Tage gesammelt: Was können die Medien von Stronach lernen, wie Großkonzerne legal Steuern hinterziehen und vieles mehr.
Inhalt
Medien, Stronach und das Monopol
- Das heilige Versprechen
Im Zeitalter des Internets kann jeder alles sein, Verleger, Autor, Journalist. Jeder kann partizipieren, jeder Geld verdienen. Das ist das Mantra. Keine dieser Aussagen stimmt. Trotzdem werden sie weiter nachgeplappert. Wer profitiert eigentlich von dieser Ideologie?
Quelle: faz.net - Von Stronach lernen
Nochamal: Frank Stronach liefert dem österreichischen Journalismus die allerbesten Steilvorlagen für gezielte Reflexion. Bislang ungenutzt.
Quelle: fm4.orf.at - Es braucht kein neues Urheberrechtsgesetz
Urheberrechtspolitik ist auch ohne Reform des Urheberrechts möglich. Freie Lizenzen wie Creative Commons können Interessen versöhnen und Gewinn für alle bringen.
Quelle: zeit.de - Protestmüde
Ein persönlicher Rückblick auf ein Jahr Protest der Freien ORF MitarbeiterInnen.
Quelle: barbarakaufmann.wordpress.com
Steuergerechtigkeit
- Ein Phantom namens Transaktionssteuer
Laut einem Spitzenbeamten aus dem deutschen Finanzministerium kann die Finanztransaktionssteuer erst 2016 eingeführt werden. Deutschland und Österreich haben sie aber bereits 2014 fix im Budget eingeplant.
Quelle: diepresse.com - Die Schweiz war immer ein Hort der HinterzieherInnen
Er galt als einer der unerschrockensten Steuerfahnder der Republik: Frank Wehrheim verfolgte viele Jahre lang Schwarzgeldsünder. Dann wurde er kaltgestellt. "Die Schweiz war schon immer ein Hort der Hinterzieher", sagt er – und verrät seine besten Tricks.
Quelle: spiegel.de - Am Fiskus vorbeigeschleust
Internationale Konzerne verflechten ihre Geschäfte so geschickt, dass möglichst wenig Steuern anfallen. Dazu gehören auch deutsche Konzerne mit Staatsbeteiligung. Hier der Fernsehbeitrag.
Quelle: daserste.de
PendlerInnenland Österreich
- Millionen für gut situierte
Wohnbauförderung, Fahrtkostenzuschuss, Pendlerpauschale: Mit einem Sammelsurium an absurden Förderungen werden Milliardenbeträge investiert, um 1,9 Millionen Pendler zu produzieren – und diese dann zu subventionieren. Dabei ist der typische Pendler des Jahres 2012 ein gut situierter Einfamilienhausbesitzer.
Quelle: profil.at - Bahnfahren: Bitte warten
Bahnkunden leiden unter Verspätungen, schlechten Zugfrequenzen und Benachteiligungen gegenüber Pkw-Pendlern.
Quelle: profil.at
Nachhaltige Ernährung
- Das moralische Menü: Gut und gesund?
Was soll, was kann, was darf ich essen? Unsere tägliche Nahrung, nach ethischen Grundsätzen sortiert.
Quelle: profil.at - Der Kampf gegen das Einweg-Diktat
Der Getränkemarkt war verpackungsmäßig eigentlich recht nachhaltig – bis die Pfandflaschen aus den Regalen verbannt wurden. Die Konsumenten wollen kein Mehrweg, heißt es seitens des Handels. Nur: Die Konsumenten haben gar keine Wahl mehr.
Quelle: derstandard.at
Innenpolitik
- Anwalt: "Swaps viel riskanter als eine Wette"
Stephan Greger hat mehrere Urteile gegen Banken erwirkt, die Kommunen verlustreiche Swaps angedreht haben.
Quelle: derstandard.at - Das ist institutionalisierter Rassismus
Die Politikwissenschaftlerin Irene Messinger untersucht das Vorgehen der Fremdenpolizei gegen Paare, die der "Aufenthaltsehe" verdächtigt werden.
Quelle: diestandard.at - Soziale Gerechtigkeit der Schulstandorte
Wie unterschiedliche Voraussetzungen an Schulen ausgeglichen werden können.
Quelle: jahoda-bauer-institut.at
Löhne und falsche Krisenpolitik
- EU Kommission will Löhne europaweit senken
Lohnkürzungen, Entlassungen, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen – die Menschen in Europas Krisenländern trifft die Kürzungspolitik hart. Der Mindestlohn in Griechenland wurde z.B. um 22 %, bei Jugendlichen sogar um 33 % gesenkt. Die Auflagen der Troika haben hier die Arbeitskosten zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer massiv gesenkt.
Quelle: DGB, nachdenkseiten - Stirbt der Tarifvertrag?
Noch gibt es sie, die Artenvielfalt, doch Tarifverträge in Europa verlieren zunehmend an Bedeutung – vor allem auf Druck der Troika in den Krisenländern.
Quelle: derstandard.at - Bundesregierung schönt Armutsbericht
Verwässert und verschleiert: Die Bundesregierung hat ihren Armutsbericht bewusst geschönt. Kritische Passagen zur Vermögensverteilung und zur zunehmenden Einkommensspreizung wurden gestrichen. Der Grund: Die ursprüngliche Version hat nicht "der Meinung der Bundesregierung" entsprochen.
Quelle: sueddeutsche.de
Zur Überschrift PendlerInnenland:
Dass derartige Ungerechtigkeiten in Österreich herrschen, ist vor allem die reaktionäre Sozialpartnerschaft schuld!
Mir geht diese Sozialpartnerschaft so richtig auf die Nerven: Die einen privilegiert sie und die anderen (viele Arbeitslose, viele Frauen, …) benachteiligt sie.
Dann kommt noch dazu, dass es sich hierbei ja um gar keine Sozialpartnerschaft handelt, sondern um eine Partnerschaft, wo WKÖ und LKÖ anschaffen und AK und ÖGB demütig empfangen.
Ich bin für eine Reform der Sozialpartnerschaft. Ich bin für eine Sozialpartnerschaft, die alle vertritt – und zwar alle gleich gut.
Extrem gute Artikel und Links, danke Sektion Acht.
Besonders gut finde ich den ersten Artikel.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/zukunft-des-journalismus-das-heilige-versprechen-11970610.html
Ich möchte aber folgendes dazu anmerken,
da ich heute unüberprüft folgendes gehört habe:
„Für eine Pressemitteilung zahlst du bei OTS entweder 150,-€ und die schalten das durch oder du schickst ihnen eine Mail und dann wird intransparent nach Gutdünken entschieden, ob das durchgeschalten wird.“
Damit haben wir hier in Österreich ein kommerzielles Medienmonopol, wo der kaptialstärkste mit den besten PR-Leuten, den höchsten Medieneinfluss hat und einen vollkommenen zentralen Einfluss auf alle österreichischen Zeitungs- und Verlagsmedien ausüben kann. Gegen dieses vollkommene auch noch staatlich geförderte Informationsmonopol ist jede private Initiative eigentlich von Vornherein zum scheitern verurteilt, außer ich habe die Kapitalkraft und den Einfluss von einem internationalen Konzern.
Dieses halbkommerzielle, halbstaatliche Medienmonopol halte ich in einer Demoktratie für sehr bedenklich.
Weitere Links zu diesem Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Austria_Presse_Agentur#Die_APA_heute
http://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_%C3%96sterreich
http://books.google.de/books?id=9MR9OJX8Ds4C&printsec=frontcover&dq=das+medienmonopol&source=bl&ots=hzEWjJ2-yy&sig=AgY3Y8JMPCG8G9kbNE1wuRKQz84&hl=de&ei=Vf0ITZrmGsq08QPSrJwC&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CFcQ6AEwCA