Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen bloggen wir jeden Tag zum Thema Frauen, Feminismus und Gleichberechtigung. Tag 6: Die aktuelle Debatte über Gewalt als Erziehungsmittel.
Barbara Hofmann
Während wir hier am Blog 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen thematisieren, brachte die Presse in ihrer gestrigen Sonntagsausgabe einen Beitrag – von dem sich die Presse-Chefredaktion mittlerweile distanziert – in dem Gewalt als legitime Option in der Kindererziehung propagiert wird. Gewaltfreie Erziehung wird im Gegensatz dazu als „ein infantil-romantischer, militant-pazifistischer Irrglaube“ abgeurteilt.
„Familie-rockt“-Gründerin Patrice Fuchs hat auf ihrem Blog in einer Replik ruhig aber bestimmt dargelegt, warum das falsch ist:
Wir kennen das doch auch? Manchmal machen wir uns über Freunde lustig oder strapazieren die Nerven unserer PartnerInnen – so lange bis wir zu weit gehen. Wir sehen an den Augen des Gegenübers, dass wir nicht mehr lustig sind und dass sie bereit sind sich ernsthaft abzuwenden. Sie machen nicht mehr mit. Das ist der Moment, in dem wir uns zurücknehmen müssen und ein ernst gemeintes “Ich bin wohl zu weit gegangen…” von unseren Lippen kommt. Und diesen Moment verstehen Kinder auch. Bzw. nur wenn wir als Kind solche Momente erlebt haben, werden wir sie auch als Erwachsene erkennen und verstehen, dass unsere Selbstkritik gefragt ist. Nur über konstruktive Selbstkritik funtkioniert Erziehung.
Ebenfalls lesenswert ist die Meinung von ZIB2-Moderator Armin Wolf zum Thema.
Anmerkung: dieser Beitrag wurde am 01.12., 11.47 Uhr um den Hinweis auf die Stellungnahme der Presse-Chefredaktion ergänzt.
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