Es ist erstaunlich, dass 8.000 DemonstrantInnen die in Wien für den türkischen Premierminister Erdogan auf die Straße gehen, in breiten Schichten der Gesellschaft Unbehagen auslösen. Für viele ist endlich der Beweis erbracht, dass die Türkinnen und Türken in Wien keine liberalen und republikanischen VerfechterInnen von Meinungsfreiheit und Rechtsstaat sind. Unabhängig davon, dass dieses Bild völlig undifferenziert ist wird vor allem übersehen, wie die autochthone Bevölkerung denkt. Deren Einstellungen sind nämlich alles andere als ein Kinderfasching, wie eine Wertestudie aus dem Jahr 2009 zeigt.