Leicht verspätet widmen wir uns dieser Woche dem finnischen Wohnkonzept, manipulativer Information zur Sozialversicherungsfusion, tollen Podcasts (Große Töchter! Linke Visionen!) und der unheimlichen Macht der Berater.
Inhalt
To help the homeless, close a shelter
Während in großen Teilen Europas die Obdachlosigkeit steigt, geht sie in Finnland zurück. Gleichzeitig verfolgt Finnland ein radikales Wohnkonzept. Ob hier tatsächlich Ursache und Wirkung aufeinander treffen ist noch unklar, auf alle Fälle sorgt der Zugang für Aufsehen: Während einerseits das Angebot an Notschlafstellen drastisch reduziert wird, werden die Auflagen für Wohnungen, insbesondere was Substanz-Abhängigkeit angeht, drastisch reduziert. „“We used to think that people somehow needed to get sober in order to be able to live in a flat,” said Helsinki Mayor Jan Vapaavuori. “But then we turned that around: You need an apartment in order to get sober.”“ Politico stellt das finnische Konzept in seiner Reihe „Europe’s Housing Challenge“ vor.
Hier zum Artikel (auf Englisch)
„Manipulative Information“ und „Tiefpunkt in der Diskussion“
Wir Alle kennen die Situation: Aus einem Plus von einer Milliarde Euro werden schnell einmal drei- bis vierhundert Millionen Verlust. „Absolute Routine“ würde Sebastian K. dazu sagen. Dennoch gibt es in der „Fusionskostendebatte der Sozialversicherungsfusion“ einige Unklarheiten, und nicht alle Medien spielen in der Diskussion eine besonders ruhmreiche Rolle. Lukas Wurz analysiert im reflektive-Blog, warum das Verhalten von ÖVP und FPÖ in dieser Diskussion demokratieschädigend ist und was der Kurier damit zu tun hat .
Die unsichtbare Arbeit
Mehr als neun Milliarden Stunden jährlich. So viel Zeit wird für Hausarbeit, Pflege, Kinderbetreuung oder ehrenamtliche Mitarbeit in Österreich aufgewendet. Zwei Drittel davon übernehmen Frauen. Unbezahlt versteht sich. Franziska Windisch analysiert im Grad-Magazin die Arbeitsrealität in Österreich. Und sie erinnert: „Die strikte Trennung der öffentlichen Erwerbsarbeitssphäre und dem privaten Haushalt ist eine Erfindung der Industrialisierung“.
PODCAST 1: Große Töchter – Schönheitsnormen, Body Positivity und Body Neutrality
Große Töchter ist ein großartiger feministischer Podcast aus Österreich. Vor allem die Folge 20 möchten wir euch ans Herz legen. Es geht dabei um Schönheitsnormen, -ideale, und auch Kapitalismuskritik. Wer schon immer mal wissen wollte wo der Unterschied zwischen body positivity und body neutrality ist, die/der ist hier genau richtig. Hat das Potential eure Timeline auf Instagram drastisch zu verändern! Siehe Show Notes.
PODCAST 2: Falter Radio – Die Utopien der Linken
Langeweile am Strand? Das Falter Radio schafft Abhilfe. In diesem Mitschnitt der „Wiener Vorlesungen“ hält der niederländische Bestsellerautor Rutger Bregman („Utopien für Realisten“) einen kurzen Vortrag, der – wie könnte es anders sein – das bedingungslose Grundeinkommen als notwendige linke Utopie präsentiert. Im Anschluss diskutiert er darüber mit Blockbuster-Historiker Timothy Snyder, dem Wiener Ökonom Armon Rezai und Miriam Rehm von der Universität Duisburg-Essen, die als „Party Pooper“ (ihre eigenen Worte!) einen ganz fantastischen Advocatus Diaboli für Bergman abgibt.
VIDEO: Die unheimliche Macht der Berater
Vier Firmen. Fast eine Million Mitarbeiter weltweit. Aktiv in mehr als 180 Ländern. Man nennt sie die „Big Four“: die vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt. Wie diese „Big Four“ der Wirtschaftsprüfung so ungefähr in allen Steuerhinterziehungs- und Finanzskandalen der letzten Jahrzehnte involviert waren zeigt die ARD in einer beeindruckenden Reportage.
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