Links der Woche – KW 46

In Wien ist heute um 16:14 die Sonne untergegangen. Das Positive an den langen dunklen Abenden: Man kann sie mit viel spannender Lektüre füllen, und dafür gibts wie jeden Sonntag tolle Lesetipps. Wie ist das eigentlich mit dem Freihandel? Macht uns der tatsächlich reich? Wenn nein, wozu brauchen wir dann ein Freihandelsabkommen mit den USA? Und was muss man zu Kim Kardashian’s Champagnerbild wissen? Schönen Sonntag!

Inhalt

Wirtschaft

Aufruhr in der Keksfabrik

Ohne Unternehmensberatungen wie McKinsey geht’s der Welt gleich besser – zumindest Bahlsen hat es gut getan, bei seiner Umstrukturierung auf große Beratungsfirmen zu verzichten.

Quelle: brandeins.de

„Kaum ein Land wurde durch Freihandel reich“

Der kritische Ökonom Ha-Joon Chang erklärt, warum Wirtschafts-Protektionismus sinnvoll sein kann und verlangt, dass ärmere Länder ihre Wirtschaft stärker schützen dürfen als reiche.

Quelle: derstandard.at

Mehr Wachstum durch TTIP ist ein Märchen

BefürworterInnen des transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP berufen sich auf drei Studien, die beweisen sollen, welche positiven Effekte das Freihandelsabkommen auf Wachstum und Beschäftigung hätte. Wenn allerdings die Modellannamen und Ergebnisse dieser Studien betrachtet werden, zeigt sich, dass die positive Effekte im besten Fall nur minimal ausfallen und negative Effekte in den Studien gar nicht berücksichtigt wurden. 

Quelle: zeit.de

The Trans-Atlantic Trade and Investment Partnership: European Disintegration, Unemployment and Instability

Eine andere Studie zu TTIP unterstellt geringes Wachstum und weitergeführte Austeritätsprogramme- unter diesen Prämissen sind die negativen Effekte auf Europa signifikant. 

Quelle: ase.tufts.edu

Gesellschaft

Auf Kollisionskurs: Die Unionsbürgerfreizügigkeit und der Kampf gegen den vermeintlichen „Sozialtourismus“ in der Rs. Dano

Wieviel Solidarität steckt in der Unionsbürgerschaft? Ein EuGH-Urteil zum vermeintlichen „Sozialtourismus“.

Quelle: verfassungsblog.de

How do you deradicalise returning Isis fighters?

Während anderswo gegen in den „Jihad“ ziehende junge Europäer mit aller Härte der Staatsapparate vorgegangen wird, erprobt man in der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus konkretere Wege der De-Radikalisierung. Präventiv und nach der Rückkehr solcher „Kämpfer“, und das mit Erfolg.

Quelle: theguardian.com

Unter Weißen

Ein 31-jähriger Deutscher wird in den Öffis angespuckt, grundlos von Polizisten verfolgt und von Nazis angegriffen. Warum? Weil er schwarz ist. Ein beschämender Bericht über Alltagsrassismus.

Passend dazu sieben Tipps für mehr Zivilcourage.

Quelle: sueddeutsche.de

Geschlechterpolitik

Saartjie Baartman: The Original Booty Queen (jezebel.com)

Kim Kardashian’s Nude Photos and Saartjie’s Choice: History’s Problem with Fascinating Bodies (time.com)

Kim Kardashian balanciert ein Champagnerglas auf ihrem Hintern – dieses Foto machte diese Woche die Runde im Internet. Was soll oder kann man davon halten? Das Bild kann als visuelles Zitat auf Sarah Baartman gelesen werden –  eine südafrikanische Frau, die aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten im Europa des frühen 19. Jahrhunderts als „Hottentotten-Venus“ auftrat. Ihre sterblichen Überreste wurden erst 2002 vom Pariser naturhistorischen Museum nach Südafrika überführt, dort war sie fast zwei Jahrhunderte lang nackt als Exponat ausgestellt gewesen. Wer hat die Deutungshoheit über die Darstellung weiblicher Körper? Wer kann aus Exotismus Kapital schlagen? Welche Freiheitsgrade werden Frauen in ihrere Selbstpräsentation zugesprochen? Solche Fragen werden in den oben verlinkten Artikeln diskutiert.

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