Transparenz als soziale Frage

Die

Nonchalance, mit der fast alle österreichischen Parteien mit Demokratiedefiziten wie Korruption umgehen, verstärkt den sozialen Graben, den 3 Jahrzehnte Neoliberalismus in unserer Demokratie hinterlassen haben, weiter.“

Eva Maltschnig auf ihrem Blog darüber, wieso Transparenz ein Thema ist, das auch für die SPÖ-Kernschichten wichtig ist: Transparenz als soziale Frage

2 Responses to Transparenz als soziale Frage

  1. Eva 26. September 2012 at 17:25 #

    Hi Ronald,
    da hast du sicher recht, ich hab das aber anders gemeint: Punktuelle Korruption befördert die Abwendung vieler (v.a. der unteren) gesellschaftlichen Schichten von der Politik. Die Politik wird nicht mehr als Institution gesehen, die sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung bemüht, sondern nur noch als System, in dem sich die PolitikerInnen selbst bereichern. Während die Gebildeten in zivilgesellschaftlichen Bündnissen protestieren und Transparenz einfordern, verlieren andere einfach völlig das Vertrauen.
    Auf der anderen Seite hat der Neoliberalismus die soziale Schere weiter aufgehen lassen, die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht. Das ist ein Problem für die Demokratie, weil Arme seltener wählen gehen, sich noch seltener politisch engagieren und fast keine Lobby in der Politik haben. Die zwei Faktoren zusammen verstärken sich glaube ich, und so entfernen sich die weniger gebildeten und sozial schwachen noch weiter von der Politik. Die hat aktuell glaub ich wenig Interesse daran, ihnen neue Angebote zur Beteiligung zu machen.
    Falls dich der Themenbereich soziale Ungleichheit und Demokratie interessiert, kann ich dir diese Zeitschrift empfehlen: http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/33561/postdemokratie
    Da gibts einen guten Überblicksartikel von Petra Böhnke, „Ungleiche Verteilung politischer Partizipation“.
    lg eva

  2. Ronald Pohoryles 24. September 2012 at 15:29 #

    Was bitteschön hat Korruption mit Liberalismus oder Neoliberalismus zu tun? Er ist auch nicht sozialdemokratisch (trotz einschlägiger Verurteilung eines ehemaligen Finanzministers; ‚tschuldigung, es war Steuerhinterziehung, auch nicht konservativ (trotz Strasser und seinem Team; es gilt die Unschuldsvermutung)… Es ist schlicht die Gier.

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