Links der Woche 19/2019

Nach Ibiza bleibt der rechte Hedonismus als (St)Rache gegen linken „Tugendterror“ weiter verführerisch. Dennoch ist es an der Zeit, sich zu überlegen, wie man die aktuelle innenpolitische Phase nutzen könnte: Für eine Jobgarantie für Österreich beispielsweise, statt Steuergeschenken für Konzerne. Denn die von der ÖVP kolportierten 30 Milliarden an „Wahlzuckerln“ sind – Überraschung – frei erfunden.

Weiters lässt das dänische Comeback der SozialdemokratInnen noch vieles an Interpretation offen, und vielleicht tragen auch digitale Spiele das ihre zu einer kollektiven europäischen Identität bei. PLUS: Zwei Podcasts.

Inhalt

Die Gaudi der Saubermänner

Wenn FPÖ Wähler an Dekadenz denken, dann nicht an Kokslines und Oligarchenvillen, sondern an Schwulenehe und notenfreien Unterricht. Matthias Dusini macht sich im Falter Gedanken darüber, warum das Ibiza Video Strache weniger schaden könnte als vermutet. Er sieht in der „bsoffenen Gschicht“ eine Botschaft, die bei FPÖ-Wählern gut ankommt: Du darfst!

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Eine Jobgarantie für Österreichs Langzeitarbeitslose ist machbar

Eine sinnvolle Maßnahme im momentanen „freien Spiel“ der Kräfte wäre eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose schreibt Sektion 8-Aktivist Oliver Picek im A&W blog. Spannend: Selbst in der Maximalvariante würde das weniger bis gleich viel kosten wie die (geplante) unnötige KöSt-Senkung und es hätten ungleich mehr Menschen etwas davon.

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„Wahlzuckerl“ 2008 waren billiger und sinnvoller als ÖVP-Steuergeschenk für Konzerne

In eine ähnliche Kerbe schlägt Kontrast: Die ÖVP will, dass der Nationalrat bis zur Neuwahl keine „Wahlzuckerl“ beschließt, und konstruiert ein Horrorszenario, wonach 2008 in einem freien Spiel der Kräfte Gesetze beschlossen wurden, die 30 Milliarden Euro „verschleuderten“. Die Zahl ist frei erfunden, und fast alle der damaligen Beschlüsse betrafen dringend nötige sozial- und bildungspolitische Baustellen. Sie kosteten – erraten – weniger, als die KöSt-Senkung, die die ÖVP unbedingt will.

Hier die Übersicht

Dänemark – Comeback der SozialdemokratInnen?

Die dänische Sozialdemokratie steht mit Kurs à la Doskozil vor einem Wahlsieg. Allerdings hat das Thema Klimapolitik das Thema Migration auch aus den Schlagzeilen verdrängt und die mögliche künftige Mehrheit des „roten Blocks“ wird sich nur ca. zur Hälfte auf die Sozialdemokratie stützen. Die Interpretationen werden noch spannend, meint Carsten Schmiester im Deutschlandfunk.

Hier sein Kommentar

Press X to Unify Europe

Braucht die Europäische Union eine gemeinsame politische Identität? Und wenn ja, wie kann eine solche erreicht werden? Für die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik fragt Eugen Pfister in einem Policy paper wie Computerspiele helfen könnten eine politische europäische Identität zu kommunizieren.

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PODCAST 1: Jeannes Heldinnen

Der Heldinnen Podcast ist der erste österreichische, der sich ausschließlich Frauen widmet. In der aktuellen Folge spricht Jeanne Drach mit Alexandra Stanić, Chefreporterin von Vice über Rassismus, Sexismus, Body Positivity, Politik, Zivilcourage und Pizza mit/ohne Ananas.

Hier zum Anhören

PODCAST 2: Radio Atlantic

In der aktullen Folge des Podcasts des Atlantic Magazine (Radio Atlantic) wird über die übelkeitserregenden Einschnitte von einigen US-Bundesstaaten in das Selbstbestimmungsrecht von Frauen gesprochen, welche Strategien die Anti-Abortion-Lobby verfolgt um Roe v Wade zu Fall zu bringen und wie die beiden Parteien dazu stehen und umgehen.

Hier zum Anhören (auf Englisch)

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