Liebe treue „Links der Woche“-Leserinnen und Leser, wir wünschen euch ein frohes neues Jahr! Nach den Feiertagen starten wir nun wieder mit unseren neuen Links – Beiträge, die uns persönlich gut gefallen, weil sie kritisch und informativ sind, machmal Dinge aus einer anderen oder ganzheitlicheren Perspektive darstellen und definitv zum Nachdenken anregen. Diese Woche haben wir einen Schwerpunkt zu den Vorfällen in Köln in der Silvesternacht, aber auch einige andere lesenswerte Artikel anzubieten. Viel Spaß beim Lesen!
Vorfälle zu Silvester in Köln
Über die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln (und in anderen Städten in einem geringeren Ausmaß) wurde bereits viel berichtet und in sozialen Medien diskutiert. Wir wollen daher nur auf einige Artikel hinweisen, die wir in diesem Zusammenhang für besonders lesenswert halten:
Wie leider erwartet nutzten einige Medien, PolitikerInnen und andere Menschen die Vorfälle sofort um in Hetzreden rassistische Stereotype zu bedienen und ein Ende der Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland (oder Österreich) zu fordern. Diese Dynamik analysieren unter anderem die taz und Sascha Lobo. Statt um Migranten*, Ausländer* und Menschen auf der Flucht, die für rechte und konservative Kräfte als Sündenböcke für eigentlich fast alles herhalten müssen, geht es in Wirklichkeit um sexuelle Gewalt gegenüber Frauen, wo Religion/Ethnie/Staatsangehörigkeit der Täter grundsätzlich keine Rolle spielt. Die Frauenberatung liefert einen zahlenmäßigen Überblick über sexuelle Gewalt in Österreich. Wie das vice Magazin richtig schreibt, war die Rape Culture in Deutschland auch vor der Ankunft flüchtender Menschen bereits fest verankert. Zur Erinnerung daran sei auch ein bereits etwas älterer Artikel aus der Süddeutschen über die Zustände am Oktoberfest empfohlen. Leider wurde sogar die #aufschrei-Debatte im Zusammenhang mit den Vorfällen von Köln von einer Antifeministin und Rassistin, deren Artikel auf Focus online zu finden ist, missbraucht – eine Journalistin der Welt schreibt eine gute Entgegnung dazu. Ein Interview mit Anne Wizorek, der Initiatorin der #aufschrei-Debatte, über Köln und Sexismus ist hier zu finden.
Wie sieht es eigentlich mit sexueller Gewalt in der arabischen Welt aus? Dieser Artikel gibt einen kleinen Überblick und diskutiert mögliche Ursachen sowie jüngste gesellschaftliche Entwicklungen, denn auch in der arabischen Welt kämpfen Feministinnen und Feministen gegen sexuelle Gewalt.
Zum Schluss ist noch ein Artikel der wunderbaren Antje Schrupp zu empfehlen. Wie sie richtigerweise schreibt, ist das Beste was wir (und damit jedeR von uns) im Moment als Reaktion auf die Vorfälle tun können, sich gegen sexuelle Belästigung von Frauen stark zu machen und eine sichtbare Kultur des Respekts vor der Freiheit der Frauen zu etablieren. Die Sektion Acht hat übrigens vergangenen Sommer mit der Kampagne „Nein heißt Nein“ genau das getan und für eine Modernisierung des Sexualstrafrechts gekämpft, um die Rechte der Frauen gegenüber sexuellen Gewalttätern in unserem Rechtssystem zu stärken. Manche der Opponenten einer Modernisierung des Sexualstrafrechts sind in der WIENERIN zu finden, die den größten Sexisten des Jahres 2015 einen goldenen Penis verleiht.
* In diesem Zusammenhang wurde bewusst nur die männliche Form gewählt.
Verschiedenes
Ist der neue Star Wars-Film wirklich so feministisch wie alle behaupten? Die tolle Initiative pinkstinks sagt: JA!
Eine Gruppe bekannter Zeichnerinnen und Zeichner hat sich zusammen getan, um die Top15 der Besorgten-Bürger-Ängste gegenüber Menschen auf der Flucht in Deutschland zu illustrieren – und mit Fakten zu entkräften. Das Ergebnis könnt ihr hier bewundern.
Siebzig Jahre nach dem Tod Hitlers laufen die Urheberrechte von „Mein Kampf“ aus. Im Jänner 2016 erscheint eine kommentierte Neuauflage des Buches. Der Buchhandel weiß nicht, wie er damit umgehen soll, berichtet die taz.
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Bill Clinton sank die Steuerlast für SpitzenverdienerInnen in den USA stetig, was die steigende ökonomische Ungleichheit weiter anheizte. Unter Präsident Obama kam es jetzt endlich zur Trendwende, wie MSNBC berichtet.
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