gluecksspiel-verbieten.at

Der Glücksspiel-Automaten-Stadtplan der Sektion 8

Mit 01.01.2015 ist endlich eingetreten, was die Sektion 8 mit einem Antrag auf der Landesparteikonferenz 2011 ins Rollen gebracht hat – das Verbot des kleinen Glücksspiels ist in Wien geltendes Recht geworden. Doch ein Verbot auf dem Papier ist nur die halbe Miete, ob die Möglichkeiten, an jeder Ecke sein Geld zu verspielen, tatsächlich verschwinden, entscheidet sich an der Umsetzung des Verbots.

Auch zu der Umsetzung möchte die Sektion 8 ihren Beitrag leisten. Dazu haben wir eine Homepage programmiert: Ihr Kernstück ist ein Stadtplan Wiens, in den alle registrierten Nutzer und Nutzerinnen die Standorte von Glücksspielautomaten eintragen können, die noch immer in Betrieb sind.

Lea Six*

Mit dieser Homepage geben wir der Zivilgesellschaft ein Instrument in die Hand, sich gegen die Plage der Glücksspielautomaten in ihrer Nachbarschaft zu wehren. Alle – von der besorgten Anrainerin bis zum Glücksspiel-Abhängigen und dessen Angehörigen – sind eingeladen zu melden, wenn ihm oder ihr ein Glücksspielautomat in Betrieb auffällt. Dadurch wird ein Zeichen gesetzt, dass man nicht tatenlos zuschaut, wie Personen noch immer in die Sucht gelockt, Existenzen verspielt und Familien zerstört werden.

Außerdem ist das Melden von Automaten auch ein Signal an die Politik, dass das Verbot des kleinen Glücksspiels von der Bevölkerung begrüßt wird und ein Aufweichen des Verbots unerwünscht ist. Wir sind davon überzeugt, dass öffentliche Aufmerksamkeit eine Voraussetzung dafür ist, dass das Verbot ordentlich exekutiert wird und auf lange Sicht Bestand hat. Auch dazu dient unsere Homepage.

Wir stehen mit der Finanzpolizei in Kontakt und werden die Adressen der gemeldeten Standorte (nicht jedoch die Namen der meldenden Nutzer und Nutzerinnen) dieser zur Verfügung stellen, schließlich soll auf die Meldung einer Glücksspiel-Spelunke auch die Schließung ebendieser folgen.

Von GegnerInnen des Verbots wird vielfach vorgebracht, dass ein Verbot das Abtauchen der Glücksspielautomaten in unkontrollierbare Hinterzimmer zur Folge hätte. Wir hingegen sind davon überzeugt, dass das illegale Automatenglücksspiel sehr wohl kontrollierbar ist. Ein Automat ist kein Heroinpäckchen, das im Park gedealt wird – ein Automat steht an einem fixen Standort, der bei potenziellen Spielern und Spielerinnen bekannt gemacht werden muss, und ist damit auch für die Behörden auffindbar. Auch hier soll unsere Homepage einhaken: Sie soll den Behörden das Auffinden von Standorten, die bisher in keinerlei Liste auftauchten, erleichtern.

Wir bitten Euch daher um Hilfe. Nützt unser Angebot, unterstützt uns, macht die Homepage bekannt! Wem fällt selber ein Glücksspielautomat in der Nachbarschaft auf? Wer kennt Personen, die ein Problem mit Spielsucht haben? Wer arbeitet bei Institutionen oder Vereinen, die besonders viel mit Spielsuchtgefährdeten zu tun haben – Jugendzentren, AMS, Beratungszentren für MigrantInnen,… – gebt die Information weiter, verlinkt unsere Homepage, fragt uns um Flyer…! Der Erfolg der Homepage (und in weiterer Folge der Erfolg des Verbots ) hängt davon ab, wieviele Leute sich gegen das kleine Glücksspiel engagieren – also von jedem und jeder Einzelnen von uns.

*Lea Six koordiniert die Glücksspiel-Agenden in der Sektion Acht

One Response to gluecksspiel-verbieten.at

  1. punto 14. Januar 2015 at 23:15 #

    Großartige Leistung,

    aber vielleicht könnten wir einen Teil unserer Aufmerksamkeit auf ein anderes Geschehen lenken: die beabsichtigte endgültige und vollständige Entmachtung der europäischen Politik durch die EU, die in dieser Angelegenheit als Erfüllungsgehilfe der amerikanische Konzerne fungiert.

    Denn trotz aller Kritik denkt Handelskommissarin Malmström nicht daran, den Investorenschutz aus dem TTIP-Vertrag zu nehmen.

    Für eine staatstragende Partei kann dieser Vertrag keine Option sein und ich kann nur hoffen, dass sich diese Tatsache auch in der SPÖ rechtzeitig herumspricht.

    Wohlgemerkt: ein standhaftes „Nein“ Österreichs in den diesbezüglichen Abstimmungen der EU reicht aus, diesen Wahnsinn zu verhindern.

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